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Quellen
Ich stütze mich bei der
Geschichte des Eishockeysportes in Deggendorf in erster
Linie auf meine eigenen Erfahrungen und Erlebnisse
aus
der Zeit während der ich selbst noch spielte, zuletzt noch als
Aushilfstrainer bei Eröffnung des Spielbetriebes im neuen
Kunsteisstadion an der Trat sowie einen Sammelordner meines Mannschaftskameraden Carl Keppler.
Interessante Informationen fand ich auch in den Festschrift
"50 Jahre
Ski-Club Deggendorf, 1932-1982", "Eröffnung
des Deggendorfer Kunsteis-Stadions am 1. Dezember 1973",
den "Eishockey Jahresheften-Saison 1978/79 des DSC",
die mir
der langjährige erste Mannschaftsspieler Peter Poschadel zur Verfügung
stellte und in zwei mir von dem längjährigen Mitglied des 1.
Eishockey-Fan-Clubs Deggendorf 77 e.V.
Manfred Scholder überlassenen Ordnern "DSC Oberliga 1977/79" und
"II. Bundesliga 1979/80".
Eine außergewöhnliche Fundgrube, gerade was die Begegnungen
des SC Deggendorf mit dem TSV Straubing in den Anfangsjahren
des Eishockeysportes betrifft, ist das jedem
Eishockeyinteressierten empfehlenswerte Buch "Der
Stolz einer Stadt - Eishockey in Straubing von Willi
Lüdeking. Dieses Buch blickt in 400 Seiten auf viele
Höhepunkte, auf denkwürdige Partien und unvergessene Spieler
der Straubinger Eishockey-Geschichte zurück. Es liefert Bilder,
Zahlen, Statistiken über den Beginn des Eishockeysportes in
Niederbayern, bis hinauf zur DEL, die bisher noch nicht veröffentlicht
wurden. Hier ein Auszug aus diesem wunderbaren, lesenswerten
Buch:
"Straubing und
Eishockey - das
war Liebe auf
den ersten
Blick. Kein
anderer Sport,
kein anderes
Ereignis konnte
unsere Stadt und
die ganze Region
in der
vergangenen 65
Jahren so in
ihren Bann
schlagen wie das
schnellste
Mannschaftsspiel
der Welt.
Und es zeigt,
warum diese
Liebe all die
Jahre überdauert
hat - vielleicht
sogar immer
stärker geworden
ist...!
Hinweis:
Eine
Fundgrube,
auch über
die neuere
Geschichte
des DSC -
insbesondere
einzelne
Jahresergebnisse,
Spieler,
Trainer
usw.- ist
die von
Stephan
Kraus,
Osterhofen
auf
Wikipedia
bearbeitete
und
informative
Seite
Deggendorfer
SC:
https://de.wikipedia.org/wiki/Deggendorfer_SC
Navigation
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I. Die Anfänge
- Von
den Naturweihern bis zur Eröffnung eines Natureisstadions
Eishockey hat in
Deggendorf eine lange Geschichte. Schon kurz nach Kriegsende
trafen sich Buben aus der "Siedlung "(Bereich zwischen heutiger
Stadtfeldstraße und Eisenbahnlinie), in damals noch
langen und kalten Wintermonaten, um auf den
"Sigelweihern", drei
im heutigen Wohngebiet Aletsberg hintereinander gelegenen
prächtigen
Natureisflächen, "Eishockey" zu spielen.
Nebenan leider nur ein Sommerbild des sogenannten oberen Weihers, ein
tiefer Weiher mit meistens wunderbarem Spiegeleis. Diese Weiher
waren ab anfangs November bis März zugefroren. Vor allem aus diesem
oberen Weiher sägte übrigens die Brauerei Sesselsberger zirka 1
bis 1,5m lange, rechtwinklige Eisblöcke, mit denen sie in
Eiskellern, z.B. dem in der Nähe der Haslacher Straße gelegenen
Bergkeller, in den Sommermonaten das Bier kühlte. Die Winter
waren damals so hart, dass Kühleis für den Sommer auch mittels
Gerüste, die im Winter mit Wasser bespritzt wurden, das sofort
gefror, hergestellt wurde. Die Eiszapfen wurden abgeschlagen und
ebenfalls im Bergkeller gelagert. Nachstehend ein Bild
aus dem Archiv der Stadt Deggendorf. Das immer
tragfähige Eis war herrlich, der Spaß groß, die Ausrüstung
allerdings dürftig. Die Schlittschuhe wurden an den Schuhen
angeschraubt, und zwar vorne links und rechts, wie in einer
Schraubzwinge zwischen zwei Backen. Hinten wurden sie am Absatz
ebenfalls mittels zweier Zwingen, die aber zusätzlich mit Zacken
versehen waren, befestigt. Dabei drangen die Zacken in den
Schuhabsatz ein. Nicht selten wurden die Schuhabsätze durch die
Zacken zur nicht gerade großen Freude der Eltern abgerissen. Die
Schlittschuhe wurden deshalb auch "Stöckel-Reißer" genannt
Aber nicht nur sie, auch die Schlüssel zum Festschrauben
bereiteten immer wieder Probleme. Diese waren nämlich, wie
unmittelbar nach dem Krieg nicht anders zu erwarten, von
schlechter Qualität, so dass der Hohlschlüssel häufig innerhalb
kurzer Zeit ausgeleiert und somit unbrauchbar wurde. Deshalb
hatte jemand für den Notfall immer eine Kombi- oder Beißzange
dabei.
Neben den vorne spitz zulaufenden "Normal" -Schlittschuhen
wurden auch Kunstlauf-Schlittschuhe, die vorne gezackt waren,
verwendet. Diese wurden an der Schuhsohle festgeschraubt und
stellten schon einen Vorteil dar. Eine Sensation für uns
Buben war, als der Berndl Schorsch (+) eines Tages mit echten
Eishockeyschlittschuhen auf der Eisfläche erschien. Er hatte
diese von einem Onkel aus Amerika geschenkt bekommen. Mit diesen
Wunderschlittschuhen war Schorsch der "King", denn er war
uns damit läuferisch klar überlegen. Der Schorsch war bei der
Mannschaftswahl immer der Umschwärmteste auf dem Eis, denn wer
in seine Mannschaft gewählt wurde, war meistens bei den
Gewinnern. Der Schorsch erzählte uns Wunderdinge vom Land des
Eishockeys. Wir waren begierig, alles zu erfahren. Seit diesen
Tagen war die NHL - die National Hockey League - ein
Traum, der uns die ganze Jugendzeit begleitete.
1)"Stöckel-Reißer" 2) Kunstlaufschlittschuhe 3) Eishockey -
Schlittschuhe, wie die vom Berndl Schorsch.
Natürlich
hatten wir damals auch keine richtigen Eishockeyschläger und
auch keinen Puck. Als Schläger wurden abgeschnittene
Weidengerten verwendet, die in ihrer Form richtigen
Eishockeyschlägern ähnelten. Geschickte Bastler versuchten sich
aus Holzlatten und eingeleimten Sperrholzblättern bessere
Schläger zu basteln. Allerdings war deren Lebensdauer
beschränkt, denn die Sperrholzblätter brachen schnell ab. Als
Puck dienten in erster Linie abgerissene Schuhabsätze oder
Blechdosen.
1946 oder 1947: Erstes "offizielles" Eishockeyspiel in
Deggendorf
Die Spiele auf den Weihern waren
"wild" und nur zur Gaudi. So langsam aber
wuchs das Können und
damit auch die Lust
sich mit Anderen zu messen. Irgendeiner
hatte erfahren, dass auch
die "Schachinger" auf einem Weiher
an der Donaulände Eishockey spielten. Dieser lag auf dem Gelände des heutigen Eisenbahner-Tennisclubs.
Hier
ein Bild dieses Weihers aus dem Jahre 1938.
Hinten ist die damalige Bahnlinie Deggendorf - Hengersberg erkennbar.
Der Weiher wurde auch "Agenzieweiher" genannt. Wahrscheinlich steht der
Name im Zusammenhang mir der Lager- und Betriebshalle der damaligen "Donaudampfschifffahrtsgesellschaft!
Er wurde später mit Schutt aufgefüllt. Die "Schachinger waren sofort
bereit
gegen uns anzutreten. Mit der Begegnung Siedlung gegen Schaching
kam es zum - soweit mir bekannt - ersten "offiziellen"
Eishockeyspiel in Deggendorf. Es dürfte dies etwa 1946 oder 1947
gewesen sein. Die Begegnung war, daran erinnere ich mich noch
gut, hart umkämpft. Die "Siedlunger" gewannen - mit einem
Schuhabsatz als Puck - das Spiel 2 : 1. Eigentlich war der Sieg
keine Überraschung hatten wird doch mit Schorsch einen Spieler
der mit Schlittschuhen aus der NHL zum Spiel antrat.
Foto: Hermine Wallner, Deggendorf;
rechts ihre Schwester Loni Dengler
Der
Tennisplatz im Stadtpark - erstes "Eisstadion"
Im Stadtpark
spielten auf einem wunderschönen Tennisplatz vornehme Damen in
Röcken und Herren in langen weißen Hosen den Sport der
"Reichen". Wir Arbeiterkinder standen am Zaun und schauten nicht
neidisch, nein nur neugierig, dem Treiben zu. Gelegentlich
durften wir den vornehmen Herrschaften, allen voran den
Dres.Sell, Bälle aufsammeln und erhielten dafür ein geringes
Entgelt. Es waren aber zwei aus der Siedlung, denen es auf Grund
ihres Talentes schon sehr früh gelang, in den Club aufgenommen
zu werden: Gierl Franz, über lange Jahre hinweg der
niederbayerische Spitzenspieler im Tennis und der ebenfalls zur
Spitze zählende Manfred Fischer. Star der damaligen Tennisszene
war aber der langjährige Tennisstadtmeister Eiglmeier "Biez"
Emil. Ein Allrounder, herausragend waren seine Fähigkeiten als
Mittelläufer im Fußball. Irgendwann kam dann jemand auf die
Idee, im Winter den Tennisplatz mit Wasser zu spritzen und ihn
als Eislauffläche zu nutzen. Wenn ich mich nicht irre, waren
dies vor allem Keppeler Carl, Österreicher N., Finanzbeamter,
Heinike Werner, Schreinermeister und der Sedlaczek Poldi ,
damals Tennisplatzwart, später renommierter Kunsthändler. Auf
Initiative von Max Nunner und Carl Keppeler vermietete der
Tennisclub seine Anlage - Clubhaus, Wasser- und Lichtleitung -
"gegen eine Pauschale von 10.-DM" (Festschrift 50 Jahre
Ski-Club Deggendorf) an den Ski-Club. Wo Eis ist, wird auch
Eishockey gespielt. Auf dem früheren "Dreier" (Platz 3),
abgetrennt durch eine Schnee-Bande vom übrigen Eisfeld, trafen
sich unter anderem der Manni Fischer der Gierl Franz, der
Stiasny Manfred, der Eiglmeier Biez , der Keppeler Carl, der
Kraus Sepp , der Mutz Franz (+2007), ich und manch andere, die
mir nicht mehr im einzelnen erinnerlich sind- erstaunlicherweise
nicht mehr der Berndl Schorsch, um ihrem geliebten Sport
nachzugehen. Es konnte nicht ausbleiben: Wir erfuhren,
dass auch die "Mettener" eine angeblich sehr starke Mannschaft
hatten. Erste Kontakte wurden über den am Comenius Gymnasium
tätigen Mettener Sport-Studienrat Franz Heigl, dem leider früh
verstorben Vater von Zahnarzt Dr.Franz Heigl, geknüpft. An
einem Sonntag Vormittag, glaublich 1949, kam es auf dem "Dreier"
zur ersten Begegnung mit Metten. Die Mettener wurden ihrem Ruf
als spielstarke und robuste Mannschaft gerecht. Diesem Gegner,
in dessen Reihen u.a. der vorerwähnte Studienrat Heigl Franz, sein Bruder Heigl
Hermann (*06.07.1932 + 16.1.2002), Haban Günther u.a. spielten, hatten wir nur
Kampfgeist entgegen zu setzen. Wie das Spiel ausging, ist mir
nicht mehr erinnerlich, vermutlich weil wir es klar verloren. Aber, und das war das Positive an der Begegnung, zwischen den Mettenern und den Deggendorfern entwickelte sich, gefördert vor
allem von dem Sportstudienrat Heigl Franz, eine enge
Eishockeyfreundschaft. Wir nahmen eine der Ideen der
Globalisierung vorweg. Um stärker zu werden und bestehen zu
können "fusionierten" wir und wurden daruch
tatsächlich auch stärker - und dies
sogar ohne Personalabbau!
zurück
II.
Erste Deggendorfer Eishockeymannschaft, der
SCD
Die Begeisterung war groß.
Ermuntert von allen Seiten schlug deshalb vor Beginn der
Eissaison 1953/54 Carl Keppeler (*22.11.1919, + 02.10.2012), selbst ein begeisterter
Schlittschuhläufer und Eishockeyspieler, der damaligen
Skiclub-Vorstandschaft unter Hans Ertl vor, diese solle die
interessierten Eissportfreunde als Sparte im Skiclub integrieren
und als Eissportabteilung, die dann lange Jahre Georg Schötz
jun. leitete, angliedern. Der Plan fand Gehör und die
Generalversammlung gab mit 33:4 Stimmen dazu ihr Jawort. Dies
war die Geburtsstunde der ersten offiziellen Deggendorfer
Eishockeymannschaft, des SCD. Treibende Kräfte waren die schon
erwähnten Österreicher, Heinike, Keppeler und Kraus, aber auch
noch der Postbeamte Krampfl N., der Finanzbeamte Brückl Karl,
und auch schon Walter Weinbeck.
1954 - Aufnahme des Spielbetriebes,
zunächst mit Freundschaftsspielen
SC Deggendorf - EC Straubing: 4 : 6
Nachdem die erste Deggendorfer
Eishockeymannschaft als Sparte des Skiclubs Deggendorf gegründet
war, der SC Deggendorf, suchte man einen geeigneten Aufbaugegner,
um Erfahrungen zu sammeln. Als solcher stellte sich der EC
Straubing zur Verfügung. Die Straubinger spielten schon seit
längerem in einer Niederbayernliga, unter anderem mit der Turnerschaft
Regensburg, dem EC Donaustauf, dem EV Moosburg und der Weißblau
Landshut. Wann genau die Begegnung stattfand, ist mir nicht mehr
erinnerlich. Gut erinnern kann ich mich noch, wie wir im
Clubhaus des Tennisclubs saßen, wir Youngster, der Gerl Friedl,
der Fischer Manni, der Stiasny Manni und ich, mit den alten
Kämpfern Keppeler Carl, Kraus Sepp (+), Eiglmeier Biez (+), Torwart Mutz
Franz (+2007) und dem Abwehrrecken Toni Wintermeier (+),
unseren "Biersack",
wie wir ihn, nicht nur seiner Ähnlichkeit mit diesem
eisenharten und von uns bewunderten Verteidiger des SC
Rießersee wegen, liebevoll nannten.
Unsere
Eishockeausrüstung war mehr als dürftig, obwohl uns
der Skiclub Deggendorf so gut wie möglich unterstützte. In die
Strümpfe -weiße lange Unterhosen- zum Beispiel, stopften Manni
Stiasny und ich als Schutz zusätzlich Mathehefte. Bei unserer "Vorliebe"
für Mathe - was sonst? Als Helme dienten lederne Kopfschutze, wie
sie Sparringspartner beim Boxen trugen. Einen davon trägt der
Keppler Carl auf dem nachfolgenden -späteren - Mannschaftsfoto.
"Berühmt" war vom Keppler Carl auch sein Schaumgummipolster um
die Hüften, den er wohl auf Anordnung seiner fürsorglichen
Ehefrau trug, denn, Eishockbegeisterung hin,
Eishockeybegeisterung her, in seinem Sportgeschäft war der Carl
unentbehrlich.
Das bisher nur auf den
"Dreier" beschränkte Spielfeld wurde nun auf die gesamte
Fläche der drei Tennisplätze ausgeweitet. Zufälligerweise
entsprach diese Fläche mit 54 m Länge und etwa 28 m Breite
in etwa
den Abmessungen eines regulären Eishockeyspielfeldes, welche
sich in einem Höchstmaß von 61 m Länge und 30 m Breite sowie
einem Mindestmaß von 56 m Länge und 26 m Breite
bewegen, so Josef Capla in "Eishockey, Lauf- und Stocktechnik,
Körperspiel, Taktik, Ausrüstung und Regeln" (Falken
Verlag). Allerdings hatte das Spielfeld noch keine Bande
sondern nur Schneewälle von etwa einem halben Meter Höhe
rund herum.
Klopfenden Herzens sahen wir die Straubinger vom
Rondell im Stadtpark herüberkommen, profimäßig ausgerüstet,
allen voran der alte Haudegen Emmerich Antoni, ein früherer
rumänischer Eishockeynationalspieler und damaliger
Verbands-Tennislehrer für den Bezirk Niederbayern. Um es kurz zu
machen: Wir, die unten abgebildete Mannschaft, schlugen uns
erstaunlich gut und verloren bei klirrender Kälte vor rund 800
Zuschauern (!) nur 4:6.
Erstes Foto einer Deggendorfer Eishockeymannschaft
Von links: Feichtinger Hans, Wintermeier Toni (+), Gerl Friedl, Heinike N., Haban Günther, Stiasny
Manfred, Torwart Mutz Franz (+), Fischer Manfred
(+), Hacker Richard (+), Keppeler Carl (+14.10.2012,93
Jahre alt), Kraus
Sepp(+)
Mannschaftsfoto
des EC Straubing
Von links: Das
"Urgestein", der frühere rumänische
Eishockeynationalspieler Emmerich Antoni
(+12.10.2012, 91 Jahre alt),
Fritz Brandl, Max Pielmeier, Josef Krönner, der
Besitzer des renommierten Café Krönner in
Straubing, Willy Kaufmann Harry Poiger, Otto
Markgraf, kniend Torwart Hans
Ebenburger ,
Zwei
Spielszenen aus diesem Spiel- die ersten Fotos von
Eishockey in Deggendorf überhaupt!-
Stiasny vor dem Straubinger Torwart Ebenburger.
|
Ein Straubinger vor Torwart Franz Mutz
|
Noch 1954 - SC
Deggendorf - EC Straubing 5 : 4
Die Eishockeybegeisterung in
Deggendorf war riesengroß, was sich nicht zuletzt in der für
heutige Verhältnisse außergewöhnlich hohen Zuschauerzahl zeigte. Nach eifrigem Training, weiteren
Freundschaftsspielen und einer Ausrüstung, die nunmehr
auch Eishockeyanforderumgen genügte, trafen sich der SC und
die Straubinger, noch im gleichen Jahr, nochmals im
Stadtpark zu einem Freundschaftsspiel, welches
erstaunlicherweise der SC Deggendorf für sich
entscheiden konnte.
Die Straubinger zeigten sich bei
diesem Spiel also nicht nur hier von der besten Seite,
weil sie uns die Punkte, obwohl sicher nicht
ganz freiwillig überließen, sie hatten auch
keinerlei Berührungsängste und mischten sich zur Freude
der zahlreichen Zuschauer am Rande des Tennisplatzes unter diese zum Fotoshooting. Damals lief
alles noch ganz friedlich ab, im Gegensatz zu den nicht
selten entgleisenden Schmähungen und Beschimpfung in den
heutigen Eisarenen.
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Bilderrechte: Willi Lüdeking, Straubing |
Die Begegnungen mit den Straubingern
waren lange Jahre die Höhepunkte der jeweiligen
Eishockeysaison. Meistens waren wir die Unterlegenen,
standen regelmäßig auch nach Abschluss in der Tabelle
hinter ihnen. Ändern sollte sich dies erst zu den großen
Eishockeyzeiten als beide Mannschaften zunächst in der
Oberliga und dann in die 2. Bundesliga aufstiegen.
Hierzu mehr weiter unten. Nachstehend eine Übersicht der
Begegnungen in den Jahren 1953 bis 1960, teilweise mit
Abschlusstabellen.
Die
vorstehenden Tabellen sind mit Genehmigung
des Autors dem Buch "Der Stolz einer Stadt",
Autor Willi Lüdeking, Straubing entnommen.
Besonders angetan hat es mir natürlich die
vom Autor dieses Buches recherchierte "Ewige
Bilanz" auf Seite 352, aus der
überraschender Weise hervorgeht, dass die
"kleine" Eishockeystadt Deggendorf gegen den
"Erzrivalen" Straubing von 70 Begegnungen 34
gewonnen hatte, Straubing nur 27, und
das Torverhältnis von 334:285 dieses Ergebnis auch
deutlich zum Ausdruck bringt.
Wer von uns, die wir ja
irgendwann ein wenig daran beteiligt waren, hätte dies
geglaubt! Für mich war immer Straubing, für kurze Zeit
auch Donaustauf, der Maßstab an dem sich auszurichten es
galt.
Für
Straubing sprechen allerdings die "Rekorde": Oben in der
Tabelle 1959/60 das 11:0, und noch schlimmer, der auf
Seite 333 des Buches abgedruckte, nach welchem am
30.12.1964 die Deggendorfer mit einem 4:20 nach Hause
geschickt wurden. Vermutlich waren die herausragende
Straubinger Stürmer Hanns Heindl mit 101 und sein Bruder
Klaus mit 89 im Laufe ihrer Karriere erzielten
Tore an dieser ansehnlichen Torausbeute maßgeblich
beteiligt.
Ich selbst allerdings kann mich an
diese schlimmen Niederlagen nicht erinnern. Ich vermute
aber einmal einfach: Ich war damals nicht dabei!
Naheliegender ist aber wohl , dass ich diese schmählichen
Niederlagen einfach schamhaft verdrängt habe
SC Deggendorf - RT Regensburg: 2 : 2
Zwischendurch
forderten wir in Freundschaftsspielen auch die
Regensburger Turnerschaft heraus. Das erste Spiel in
Regensburg verloren wir
noch mit 16:2. Im Rückspiel Ende Februar 1954 in Deggendorf
entwickelt sich im Stadtpark bei frühlingshaftem Wetter vor vielen hunderten
von Zuschauern
zunächst ein spannendes
Spiel, indem der SCD gleich nach Beginn durch ein schön heraus
gespieltes Tor von Haban Günther der ein wunderbares Zuspiel
von Heigl Franz kurz und trocken zum 1:0 für den SCD
verwertete.
Noch vor Schluss dieses Drittels gelang seinem Sturmpartner Heigl Franz der
vielumjubelte zweite Treffer. Das zweite Drittel gehörte
zunächst den Gästen, die auch prompt durch Zwack den
Anschlusstreffer erzielten. Obwohl der SCD wieder das Heft
in die Hand nahm und mit gefährlichen Schüssen aufwartete,
sprang nichts Zählbares mehr heraus. Mitte des dritten
Drittels überlief Helmich die gesamte Abwehr der
Einheimischen und erzielte im Alleingang den
Ausgleichstreffer zum 2 : 2 für die Gäste. Leider entwickelt
sich das Spiel in diesem Drittel mit fortschreitender
Spieldauer mehr und mehr zu einem Gaudispiel, denn die
frühlingshaften Temperaturen ließen die Eisdecke immer
brüchiger werden, sodass sogar die rote Sanddecke des
Tennisplatzes zum Vorschein kam. Die Spieler konnten nicht
mehr Schlittschuh -Fahren, sie mussten richtig im gebrochenen
Eis Schlittschuh-Laufen. Die Gleitbahn des Pucks wurde immer
unberechenbar, zuletzt wurde ihm Eismatch mehr nach ihm
gesucht denn mit ihm gespielt. Für die Zuschauer war dies ein erheiterndes
Spektakel. Wir wehrten uns tapfer und wurden dafür mit einem 2: 2
belohnt.
Das
Mannschaftsfoto - von links:
Wintermeier
Toni, Feichtinger Hans, Stiasny Manfred, Fischer Manfred
(+),MutzFranz (+), Gerl Friedl, Hacker Richard(+), Haban
Günther, Heinike Werner, Heigl Hermann (+18.11.2002), Heigl Franz (+),
Kraus Sepp (+)
Nachstehend Fotos aus diesem Spiel. Erstaunlich die große
Zahl an Zuschauern. Beginnend im Uhrzeigersinn
links oben, der SCD im schwarzen
Dress: Im Angriff Feichtinger Hans und und Stiasny Manfred.
Rechts: Gerl Friedl erwartet einen Pass vom knienden Fischer
Manfred. Unten: Einschussbereit
Richard Hacker, rechts und
Heigl Franz, links. Auf letzterem
Bild sind deutlich die schlechten Eisverhältnisse erkennbar
Zwischenzeitlich nahmen die
ersten Spieler des SCD auch an Lehrgängen
des Bayerischen Eishockeybundes teil um
Lauf- und Stocktechnik ,sowie Spielaufbau
und Spielverständnis zu verbessern.
Lehrgänge in Füssen
1954 und 1955
Lehrgangsleiter N.Thurau,
Spielertrainer des ERC Passau, ein
hervorragender Eishockeyspieler, der später
zum Deggendorfer Schlittschuhclub -SCD - als
Spielertrainer wechselte. Auf dem Bild
links: dritter von links: Heigl Hermann, geb.06.07.1932, gest.
18.11.2002, rechts außen Berndt Hans,
Jahrgang 1928, beide vom SCD. Auf dem Bild
rechts: Heigl Hermann, zweiter von rechts,
daneben Kurt Nuß, überragender Spieler der
RT Regensburg mit seinem "Markenzeichen",
den Fahrradsturzhelm.
Weitere
Freundschaftsspiele
ERC
Passau - SC Deggendorf: 13 : 0
Es folgten weitere
Freundschaftsspiele so gegen den ERC Passau. Die Passauer waren
uns in allen
Belangen überlegen. Das Spiel ging mit 13 : 0
verloren. Das Rückspiel fand vor 300 Zuschauern in Passau auf
einer Eisfläche, seitlich begrenzt durch Holzbohlen, ohne Bande,
direkt vor der Nibelungenhalle statt. Obwohl, wie die PNP
schrieb, die Deggendorfer durch feines Zuspiel durch
Mittelstürmer Heigl Hermann auf Zuspiel von "Biez" Eiglmeier in
Führung gingen, mussten wir eine deprimierende 17:3 Niederlage
hinnehmen. Davon fielen alleine 10 Tore im letzten Drittel.
Rechts ein Bild von der Eisfläche
direkt vor der Nibelungenhalle mit einer Szene vor dem
Deggendorfer Tor. Im Fallen schießt der hier noch bei Passau
spielende Thurau, späterer Spielertrainer beim SC Deggendorf,
für diese ein. Rechts im hellen Dress Carl Keppeler, in der
Mitte Toni Wintermeier, links außen Hans Feichtinger. Gut
erkennbar die "Bande"= Kanthölzer - an denen sich der vom EV
Füssen gekommene, damals beste Deggendorfer Spieler, der
Grenzschutzbeamte Helmut Standl bei einem Sturz schwer verletzte
und deswegen lebenslang ein Stützkorsett tragen musste. Auch die
Fußballlegende "Bitz" Eiglmeier wurde durch einen an den Kopf
geschlenzten Puck schwer verletzt und musste im Krankenhaus
behandelt werden. Kein erfolgreicher Auftritt also des SC
Deggendorf. Da war auch der links oben stehende, aufmunternde
Bericht der Passauer Neuen Presse kein großer Trost.
zurück
III.
1954/1955 - Errichtung
des Natureisstadions an der Edlmairstraße
Die großen
Zuschauerzahlen und die Begeisterung der Spieler bewogen
einen kleinen Kreis von eissportbegeisterten Mitgliedern, allen
voran Carl Keppeler, Österreicher, Schuck, Brückl, Kraus Sepp,
Wirkert Sepp und vor allem der Antreiber Heinike Werner sich an
die SC-Vorstandschaft des Ski-Clubs zu wenden und diese
anzuregen, über den Bau eines eigenen Natureisstadions
nachzudenken. Die Stadt Deggendorf mit dem damaligen
Oberbürgermeister Krämer an der Spitze, zeigte sich
aufgeschlossen und stellte an der Edlmairstraße, dort wo heute
die BayWa steht, ein geeignetes Gelände auf Erbbaurechtsbasis
zur Verfügung. Der erste Spatenstich erfolgte am 31.Mai.1954. Mit
hohem Einsatz aller Beteiligten wurde nach den Plänen von Moritz Knüpfer und Gebhardt Tell, selbst begeisterte Mitglieder des
Clubs, ein Schmuckstück geschaffen. Ermöglicht wurde der
Bau aber letztendlich nur, weil alle an einem Strang zogen und
die Begeisterung und Spendenfreudigkeit innerhalb der
Bevölkerung groß war. Vor allem die Sachspenden von Firmen, zum
Beispiel Streicher - Bagger, Hacker - Kies, Weinbeck -
Schlosserei und Installation, waren eine große Hilfe. Der Bau
ging zügig voran wurde aber dann urplötzlich durch die
schreckliche Hochwasserkatastrophe in der Zeit vom 8. bis 19.
Juli 1954 gestoppt. Deggendorfs Innenstadt war durch die
gewaltig angeschwollenen Fluten der Donau und des Bogenbaches
bedroht. Nur durch einen bis heute beispielhaft gebliebenen
Einsatz aller Bürger konnte eine Katastrophe abgewendet werden.
Auch die Baustelle an der Edlmairstraße war, wie oben und
nebenstehend zu sehen, überflutet. Pausenlos wurden Tag und
Nacht Sandsäcke abgefüllt. Da der zur Verfügung stehende Sand
schnell verbraucht war, wurde auch auf die 500 cbm Kies, die für
die Natureisanlage bereit lagen, zurückgegriffen. Die Arbeiten
am neuen Natureisstadion verzögerten sich erheblich. Doch nach
der glücklichen Beendigung des Hochwassers wurde das Bauvorhaben
unter dem 1. Vorsitzenden Hans Ertl um so energischer wieder
aufgenommen und vorangetrieben. Zur Finanzierung initiierte das
Clubmitglied Österreicher (Betriebsprüfer am Finanzamt) eine
beispiellose Spendenaktion, ohne die eine Vollendung des
Bauvorhabens wohl auf lange Zeit nicht möglich gewesen wäre.
Über die finanziellen Opfer der Clubmitglieder und der
Bevölkerung hinaus, gelang es, die Deggendorfer Geschäftswelt
für das Vorhaben zu gewinnen, sodass diese den Ski-Club äußerst
großzügig unterstützte. Das Bauvorhaben ging zügig voran und
schon am 30. November 1954 fand die erste Vorstandssitzung im
clubeigenen Heim im neuen Eisstadion an der Edlmairstraße statt.
Einweihung
des Natureis-Stadions am 23. Januar 1955
Zur Einweihungsfeier
am 23. Januar 1955 wurden den Eishockeyfreunden ein Leckerbissen
geboten. Das heimische Team trug vor ca. 4000 (!) Zuschauern ein
Freundschaftsspiel gegen die Oberligamannschaft Preußen -
Krefeld aus. Das Ergebnis von 3 : 13 war eigentlich
nebensächlich. Das Spiel war eine wunderschöne und zugkräftige
Werbung für den Eishockeysport.
Ein weiterer Leckergebissen wurde den ca. 2500
Zuschauern am 26. Februar 1955 mit einer glanzvollen
Eisparade "Sterne auf dem Eis" geboten. Den rührigen
Funktionären des Ski-Clubs, allen voran Vorstand Hans Ertl,
glückte es nämlich, die damalige deutsche Spitzenklasse
des Eiskunstlaufes, die deutsche Meisterin Rosl Pettinger, den
zwölfjährigen Manfred Schnelldorfer, die deutsche
Jugendmeisterin Erika Rucker und die Dritten der deutschen
Paarlaufmeisterschaften Evi Neeb und Karl Probst nach Deggendorf
zu holen.
Eishockey
und Eislaufen waren "in"
Deggendorf war
eishockeybegeistert! Aber auch Eissport in all seinen anderen
Varianten, insbesondere aber "Paarlaufen", war - aus vielerlei
Gründen - "in". Zum Schlittschuhlaufen und zum
Eishockeytraining fuhren - vor Beginn der Frostperiode, der
Natureiszeit - Begeisterte sogar bis nach Nürnberg in das
Linde Kunsteisstadion um Schlittschuh zu laufen. Nach dem
allgemeinen Eislauf, etwas nach 22 Uhr , wurde dann noch
ein Trainingsspiel gegen den EVL Nürnberg durchgeführt. Ich
erinnere mich, dass ein Spiel gegen den ELV Nürnberg, das wir
erstaunlicherweise 11:4 gewannen, bis weit nach 24.oo Uhr
dauerte.
|
|
Schlittschuhlaufen an der Edlmairstraße.
Von links: Mutz, Helga Haberkorn ,Hans
Feichtinger , Cehak Liesl, Krieglsteiner Werner
(+2009), Schattenkirchner Marille, Krehbiel
Günther(+) , Cehak Walter, Kimmerl Rüdiger
|
Im Linde-Eisstadion in Nürnberg.
Von
rechts: Stiasny, Fischer, Feichtinger
Spielertrainer Thurau, ?, Mutz,? , Cehak,
Krieglsteiner (+2009),?, ?. Knieend von links:
die beste Eiskunstläuferin Monat Ilse (+), Gerl,
Müller Gertrud. Sitzend: Riedhammer Rita
|
Auf
Vorschlag des damaligen Ski-Club
Vorsitzenden Walter Weinbeck gründete
der Verein auch eine eigene
Jugendmannschaft. Auf
den Aufruf in der Deggendorfer Zeitung
hin meldeten sich mehr als 20
Jugendliche. Das Training leitete der
Torwart der Erwachsenen-Mannschaft Franz
Mutz (+). Wie sich aus dem mir von Karl
Buxbaum - unten im Bild mit der weißen
Mütze - zur Verfügung gestellten,
nachstehenden Zeitungsartikel ergibt,
darunter auch die Spieler Gerhart
Helmbrecht, Karl Köck, Klaus Fisch (+)
und Otto Machl (+), Spieler die aus der
Jugendmannschaft später zur
Erwachsenenmannschaft stießen.
1955 - Aufnahme
des Spielbetriebes in der Kreisklasse Ost:
Die
Clubmannschaft des SC Deggendorf nahm den Spielbetrieb mit
wechselndem Erfolg in der Kreisklasse Ost auf.
Hier ein Mannschaftsfoto aus der Spielsaison 1955/56:
Von links: Hermann
Erwin, gen."Polier"(+2015), Berndt Hans,
Feichtinger Hans, Wintermeier Toni (+), Keppeler Carl
+02.10.2012, 93 Jahre alt), Heigl
Hermann(+18.11.2002), Gerl Friedl, Spielertrainer Thurau, Krieglsteiner
Werner (+24.06.2009), Fischer Manfred(+), Torwart Kiss
Tommy, Ersatztorwart Mutz Franz (+), Haban Günther
Ein paar Ergebnisse aus dieser Liga: SC
Deggendorf-Weiß Blau Landshut 6:4, Donaustauf -
SC
Deggendorf 9:0, SC Deggendorf - Donaustauf 2:5, SC
Deggendorf - Turnerschaft Regensburg 7:1.
Zwei
Spielszenen von diesem Spiel; die RT Regensburg in
den weißen Trikots. In der Mitte der damals beste Regensburger
Spieler, hier schon im Dress des EV: Kurt
Nuß.
Turnerschaft Regensburg - SC Deggendorf 7:4, ERC
Passau - SC Deggendorf 4:4, SC Deggendorf -
TSV Straubing 0:3, TSV Straubing - Deggendorf 7:3.
Zwischendurch
forderte wir in einem Freundschaftsspiel
die an zweiter Stelle liegende
Landesligamannschaft des EV Landshut
heraus. Nachstehend ein Spielbericht in
der PNP.
Es sollte lange
dauern - bis zu den großen Eishockeyzeiten unter
Kurt Schloder, mit Hindmarch, Setters, Kaminsky,
Sochatzky und
Brenner - erst da traf wieder eine
Eishockeymannschaft aus Deggendorf auf den berühmten
EV Landshut und konnte dann sogar gewinnen!
Der
Eishockeysport in Deggendorf boomte. Neue Spieler,
wie Gerl Gustl, Riedhammer Fons, Cehak Walter, Fisch
Klaus (+), das große Talent Grosser Werner, der früher
bei dem DDR-Renommierclub Dynamo Weißwasser in der
Jugend spielte, Schreiner Peter (+), wurden in
der Mannschaft aufgenommen.
Unvergessen
bleiben die Spiele am 19. und 20.Januar 1963 gegen
den EC Halfing und den EV Bad Aibling. Wegen
extremer Schneeverwehungen kam der Mannschaftsbus
schon kurz nach Natternberg von der Straße ab und
landete im Straßengraben. Wir hatten Glück, denn ein
zufällig vorbeikommender Viehtransporter schleppte
uns wieder auf die schneeverwehte Straße
Lachend, weil es weiter ging, von links: Großer Werner,
Torwart Günther Helmbrecht, Köck Karl, Riedhammer Alfons,
Cehak Walter.
Nach
einer achtstündigen abenteuerlichen Fahrt auf
teilweise fast unpassierbaren Straßen kam
eine nur aus neun Spielern, neben den oben
genannten Spielern noch mit Werner Krieglsteiner,
Manfred Fischer (+), Franz Gierl
(+), und Hans Feichtinger
bestehende Rumpfmannschaft ermüdet gegen
19.00 Uhr beim EC Halfing am Chiemsee an. Das
Spiel hätte aber bereits um 15.00 Uhr beginnen
sollen. Die Gastgeber erklärten sich mit einer
Verlegung auf den nächsten Tag, 10.00 Uhr,
einverstanden. An diesem Tag hatte Franz Gierl
seinen großen Auftritt, denn er schoss beim 6:5
Sieg allein vier Tore. Die restlichen beiden
steuerten Manfred Fischer und Feichtinger Hans bei.
Eineinhalb Stunden später mussten wir schon beim
EV Bad Aibling antreten. Ohne uns umzuziehen
fuhren wir nach dem Spiel daher im verschwitzten
Dress gleich nach Bad Aibling weiter. Wieder
bewies Gierl seine Klasse. Er schoss beim
überraschenden 4:3 Sieg erneut zwei Tore. Ein
weiteres Tor steuerte Krieglsteiner Werner bei,
den Siegtreffer erzielte Feichtinger Hans auf Zuspiel von
Walter Cehak.
EC Pfettrach - SC Deggendorf 9: 10
Mit großem Selbstvertrauen trugen wir im Februar 1963
ein Freundschaftsspiel gegen den spielstarken EC Pfettrach
ein Landshuter Vorortverein aus.
Bei starkem Schnee-treiben gewannen wir das
torreiche Spiel 10:9. Den viel umjubelten
Siegtreffer schoss der Riedhammer Fons fast
zusammen mit dem Schlusspfiff . Nebenan ein
Mannschaftsfoto von diesem Spiel. Von links: Machl Otto (+), Großer Werner, Fischer Manfred
(+), Riedhammer Fons, Cehak Walter, Feichtinger
Hans, Fisch Klaus(+), Torwart Helmbrecht Ignaz,
Gierl Franz (+)Haban Günther, Meier Olaf.
Auch in den
Folgejahren nahm der SC Deggendorf weiter an den
Verbandsrunden unter dem neuen Trainer Theo Poettinger, der früher beim SC Rießersee spielte, teil.
Die Saison 1958/59 begann
viel versprechend, konnte die Mannschaft doch
sogar den
Angstgegner Donaustauf 11:3 besiegen
und gegen die Passauer mit 3:2 gewinnen. Doch
immer öfter verhinderte der Wettergott die
Austragung von Spielen. Die Frostperioden wurden
kürzer und kürzer. Warmlufteinbrüche zerstörten
die Eisflächen. Die Vorstandschaft des Ski-Clubs
war bemüht, bei jedem Frosteinbruch "Eismänner"
zu gewinnen, die oft bis spät in die Nacht mit
Wasserschläuchen die Eisdecke spritzten. Im
Winter 1961/62 half - heute undenkbar - sogar
die Feuerwehr den Eissportlern. Das karge
Ergebnis: 7 Tage Eislauf bis zum nächsten
Tauwetter. Die Spieler selbst, getragen von der
ungetrübten Begeisterung, nahmen lange Fahrten
zu den Kunsteisstadien in Landshut,
Regensburg, ja sogar nach Nürnberg in Kauf, um
nach Schluss der normalen Eislaufzeiten gegen
Mitternacht noch eine Stunde trainieren bzw.
Freundschaftsspiele austragen zu können.
Obwohl die Mannschaft in der Saison 1963/1964
die Vizemeisterschaft erringen konnte, nahm,
bedingt durch die kurzen Frostzeiten, das
Interesse am Eishockeysport mehr und mehr ab.
Zwischendurch konnten nur mehr
Freundschaftsspiel ausgetragen werden.
Von links, kniend: Haban Günther, Krieglsteiner
Werner (+24.06.2009), Fischer Manfred (+), Gerl
Gustl, Schreiner Peter, Wintermeier Toni;
stehend: Betreuer und Spieler aus den
Anfangsjahren Carl Keppeler +02.10.2012, 93
Jahre alt), Cehak Walter, Gierl
Franz (+), Heigl Herrmann (18.11.2002), Feichtinger Hans,
Riedhammer Alfons, Helmbrecht Günther, Berndl
Manfred, Reitberger Xaver (+)Betreuer und
Torwart aus den Anfangsjahren Franz Mutz
(+2007)
1957 - Erstes Eishockeyländerspiel in
Deggendorf: Deutschland B - Italien B 4:1
Der Deutsche
Eissportverband führte am 27. Januar 1957 im
Eisstadion an der Edlmairstraße ein
Eishockey-Länderspiel der deutschen
B-Nationalmannschaft gegen Italien durch und
übertrug die Durchführung der rührigen
Vorstandschaft des SC Deggendorf. Diese, mit
einer Schar freiwilliger Helfer, präparierte in
tage- und nächtelanger Arbeit das Stadion in
hervorragender Weise. Aber leider meinte es der
Wettergott nicht gut. Am Tage vor dem großen,
einmaligen Ereignis für die Stadt Deggendorf,
regnete es in Strömen. Die Eisfläche war mit
einer geschlossenen Wasserdecke bedeckt. Alle
Mühe schien vergebens. Aber die Vorstandschaft
und Helfer gaben nicht auf und "kehrten" bis
spät in die Nacht hinein die Eisfläche frei. Der
Regen hörte auf und das Eis hielt. Das Spiel
konnte stattfinden. Trotz des vorhergehenden
Dauerregens erlebten fast 1500 Zuschauer bei
ansprechenden Eisverhältnissen ein packendes
Spiel, das Deutschland verdient 4:1 gewann.
zurück
IV. Errichtung des
Kunsteisstadions an der Trat
Wegen
der sich ständig verschlechternden Frostlage,
nicht zuletzt der Erfahrungen mit diesem
Länderspiel, begannen die Verantwortlichen des
Ski-Clubs über den Bau eines Kunsteisstadions,
wie er zwischenzeitlich in den niederbayerischen
Nachbarstädten Landshut und Straubing schon erfolgt
war, nachzudenken, um zu ermöglichen, dass der
Eissport die ganze Winterzeit über ungestört
ausgeübt werden kann. 1965 nahmen sie im
Zusammenhang mit einer möglichen Stadionablösung
durch die Stadt, die ersten Kontakte mit dieser
auf. In mehreren Verhandlungen wurde im
Zusammenhang mit der Errichtung der Sportanlage
an der Trat, unter Führung des Vorsitzenden
Fritz Straßer und unter Mitwirkung des
unvergesslichen Ehrenvorsitzenden Hans Ertl, mit
der Stadt Deggendorf ein Ablösungsvertrag über
das Erbbaurecht und den Verkauf des Clubheimes
an die BayWa geschlossen. Der Stadtrat, allen
voran Oberbürgermeister Heckscher, ein
unermüdlicher Verfechter des Sportzentrums an
der Trat, zeigten sich sehr aufgeschlossen. Den
Grundstock bildete die Ablösesumme des
Eisstadions an der Edlmaierstraße durch die BayWa
in Höhe von 800.000 DM, die vom Stadtrat der
Stadt Deggendorf zweckgebunden festgelegt wurde.
Hinzu kamen Spenden und Leistungen des
Fördervereines mit seinen über 550 Mitgliedern.
Entschlossen wurde der Bau des Kunsteisstadions
an der Trat von der Stadt in Angriff genommen.
Der Bau der Eissportanlage war in mehrere
Abschnitte gegliedert. Die ersten beiden
Abschnitte beinhalteten die 30 x 60 m große
Eisfläche, die Tribünenanlage und das
Betriebsgebäudes, das unter anderem auch ein Café enthielt. Am
1. Dezember 1973 fand die Einweihung statt.
Kunsteisbahn - Herstellung und Präparierung:
Hatte man bisher nur Erfahrung mit
der Anlegung und Präparierung von Natureisbahnen, war
nun ein eigens dafür geschulter Eismeister für die
Anlegung der Kunsteisbahn und deren Instandhaltung
verantwortlich. Dieser sorgt dafür, dass die drei
Zentimeter dicke Eisfläche perfekt ist, das heißt eben
und spiegelglatt und an der Oberfläche eine Temperatur von
exakt sechs Grad minus hat. Um dieses Ziel zu erreichen
kommt eine Eisbearbeitungsmaschine zum Einsatz, der "resurfacer Zamboni", eine Erfindung des Amerikaners
Frank Joseph Zamboni, Jr. 1949. Dieses Gerät wird
zwischenzeitlich auf allen Kunsteisbahnen der Welt
eingesetzt. Früher am Heck, nun vorne des "resurfacer" befinden sich
Schlitten, deren Messer die oberste
Schicht des Eises abhobeln. Hinter den Messern wird
heißes Wasser auf das Eis gelassen, um Furchen in der
Oberfläche aufzufüllen. Eine Gummilippe saugt das
verbliebene Wasser ab. Ein Wischtuch verteilt das Wasser
und gleicht Unebenheiten direkt aus.
Eismeister von
Beginn an, mit dem bis heute vom Sporthaus Keppeler
gesponserten Zamboni, war Gerhard "Karre" Karmann,
übrigens auch ein sehr guter Ringer, als der TSV
Deggendorf noch eine Ringer-mannschaft hatte. Er übte
seinen Beruf mit Leib und Seele aus. Er wusste alles
über Eishockey, war deshalb nach seinem Eintritt in den
Ruhestand ein
gefragter Ansprechpartner im Vereinslokal, auch wenn
seine Kommentare immer knapp ausfielen. Gerhard "Karre" Karmann ist leider am 13. Januar 2016 zu früh
verstorben.
1974 Erstes Eishockeyspiel
Das erste Eishockeyspiel in der neuen Eisarena fand
zur Eröffnung zwischen den Bambinos des EV Landshut
und des EC Regensburg statt. Leider fand ich
darüber keinerlei weitere Unterlagen.
Nachstehend eine Aufnahmen der Eisfläche und des
Betriebsgebäudes nach Vollendung des II.
Bauabschnittes.
Im III. Abschnitt, der 1974 verwirklicht wurde,
erfolgte die Überdachung des Stadions.
Eine zutreffende Schilderung der
damaligen Situation, aber auch einen gerafften Rückblick auf die
Vergangenheit, gibt der nachstehend ungekürzt wiedergegebene
Artikel aus der Deggendorfer Zeitung vom November 1974
"Rund 50 Eishockeyspieler jagen
den schwarzen Puck - Aufbauspiele erstmals
im Januar 1974
Durch
den Bau des Kunsteisstadions erfuhr nicht nur der
Schlittschuhlauf, sondern auch der Eishockeysport innerhalb des
Skiclubs neuen Aufschwung. Unter der Leitung von zweitem
Skiclubvorsitzenden Theo Pöttinger und dem Training der "alten
Hasen" Hans Feichtinger, Walter Cehak und Fritz Müller konnten
"ehemalige" talentierte Senioren und erfreulich viel Jugend für
diesen schnellen und harten Männersport gewonnen werden. Vor dem
sportlichen Erfolg steht jedoch der Schweiß, der gerade beim
Eishockey, sollen sich Erfolge einstellen, trotz der kalten
Eisfläche reichlich fließen muss. Deshalb trainieren die
angehenden Eishockeycracks (darunter 20 Jugendliche und Schüler
der hiesigen Gymnasien) dreimal wöchentlich. Die Sportler auf
den schnellen Kufen wollen an die alte SCD-Eislauf-Tradition
anknüpfen, die in den Jahren 1953/1954 durch einen Carl Keppeler
und einen Hans Ertl sowie Georg Schötz jun. eingeleitet wurde,
mit der Gründung einer Eissportabteilung und der Erstellung
eines Eislaufplatzes (1954) an der Edlmairstraße. Damals fanden
sich begeisterte Schlittschuhläufer, die dem Puck nachjagten und
die Namen der ersten Cracks, wie Manfred Fischer, Hans
Feichtinger, Hacker Richard, Hermann Heigl, Carl Keppeler, Franz
Mutz, Eiglmeier "Piz", Nagl Fred, Kraus Sepp, Friedl und Gustl Gerl sind heute noch bei den Eislaufinteressenten gut bekannt
und nicht vergessen. Nach Aufbauspielen mit unterschiedlichen
Erfolgen erreichte die Deggendorfer Mannschaft am 14. Februar
1954 ein Remis gegen die starken RT Regensburger. Den ersten
Sieg gab es mit einem 5:4 gegen den TSV Straubing, wo im letzten
Drittel Stiasny das sieg bringende Tor schoss. Unvergessen ist
bei allen Eishockeyanhängern der 11:3 Sieg in der Saison 1958/59
gegen Donaustauf und das 3:2 gegen Passau. Theo Pöttinger hatte
damals seine Mannschaft gut im Schuss und diese Siege förderten
die Begeisterung der jungen Spieler, die
weiterhin
fleißig am Puck blieben. Im Jahr 1963 erkämpften die Deggendorf
Eishockeyspieler sogar die Vizemeisterschaft der Kreisliga Ost.
Diese Erfolge zerbröckelten in den folgenden Jahren durch zu
kurze Frostperioden, so dass die Verantwortlichen vergeblich
Natureis spritzten, wobei - auch durch Wegzug von Spielern und
als Folge des aufkommenden Wohlstandes - die Mannschaft und die
Eishockeyabteilung der Auflösung verfiel. Nun soll mit dem
Kunsteisstadion, das bessere Voraussetzungen für diese Sportart
bietet, der Eishockeysport wieder belebt und zu neuer Blüte
gebracht werden. Die Senioren trainieren unter Poettinger,
Feichtinger und Cehak am Montag und Freitag und die 20
Jugendlichen jagen den Puck unter Fritz Müller aus Plattling und
Fritz Bergermeier aus Deggendorf jeden Mittwoch, sind aber auch
an den anderen Trainingstagen emsig "im Geschäft". Nach den
ersten Aufbauarbeiten sollen im Januar 1974 durch
Freundschaftsspiele die Stärke getestet, der
Mannschaftszusammenhang sowie Taktik und Technik gefördert
werden. In die Punktespiele wollen die Deggendorfer erstmals in
der Saison 1974/75 eingreifen."
Soweit die Deggendorfer
Zeitung.
Bilder oben und nachstehend: Die erste Deggendorfer
Bambino-Mannschaft mit dem früher beim SC Rießeersee
spielenden Betreuer nun Trainer Fritz Bergermeier
(+1998)
" VIEL FREUDE BEREITETEN DIE AKTEURE DER
DEGGENDORFER EISHOCKEY-KNABENMANNSCHAFT am Samstag Nachmittag beim Spiel gegen die Buben der SG
Moosburg ihrem Anhang. In einer fairen Partie (keine
Strafminuten( landeten die Deggendorfer einen knappen
aber vollauf verdienten 2:1 Heimsieg. Eltern, Omas, Opas
und Tanten feuerten ihre Schützlinge immer wieder an,
sodass diese Begegnung ständig reizvoll blieb. Die
körperlich zum Teil überlegenen Mossburger suchten mit
schnellen Vorstößen einen vorzeitigen Erfolg, wurden
jedoch immer wieder rechtzeitig gebremst. Schließlich
gelang es Günter Eisenhut (Eishockeytalent aus den
Reihen des SC Deggendorf, Oberligaspieler und später
auch Trainer) mit einem kraftvollen Weitschuss die
Deggendorfer in Führung zu bringen. Kurz vor dem
Drittel-Ende jedoch holten sich die Moosburger Buben
nicht unverdient den Ausgleich. Im zweiten Drittel
gelang keiner Mannschaft ein Erfolg. Im letzten Drittel
nochmals eine Steigerung bei den Hausherren, die von
Fritz Bergermeier betreut wurden. Günter Eisenhut konnte
seinen Gegnern davonlaufen, paßte den Puck zum
mitgefahrenen Frank Hirtreiter und der Puck landete im
Tor der Mossburger, womit der 2:1-Sieg gegeben war. Die
beiden Schiedsrichter aus Moosburg und Deggendorf hatten
bei der fairen Gangart beider Mannschaften ein leichtes
Amtieren. Unser Bild zeigt die von Fritz Bergermeier
betreute Deggendorfer Knabenmannschaft."
(Artikel: Passauer Neue Presse, wann 1977/78?; aus der
Sammlung von Zeitungsartikel meines Sohnes Matthias Feichtinger,
hintere Reihe fünfter von rechts, ganz außen rechts
Fritz Bergermeier, + 1998).
1974 -
Zunächst nur Freundschaftsspiele
-
Zunächst (1974) wurden nur Freundschaftsspiele
ausgetragen. In aller Stille und fast unter Ausschluss der
Öffentlichkeit startete das erste Testspiel. Gegner war die
Ligamannschaft des ESC Geisenhausen. Das Spiel wurde 0:6 verloren.
Nächster Gegner das Team Blau-Weiß Landshut. Das eifrige Training zeigte
Früchte, denn mit flüssigen Kombination wurde ein verdienter 6:4 Erfolg
heimgefahren. Die Tore erzielten Müller, Kilger, Feuchtgruber und
Keppeler. Wesentlichen Anteil hatte der an diesem Tage herausragende
Torwart Helmbrecht.
Mannschaftsfoto:
Von links: Keppeler Carl sen.(+02.10.2012,
93 Jahre alt), Mutz Franz
-früherer SC Spieler(+), Müller Fips, Eckert
Gert, Keppeler Karl jun., Voll Ullrich, Machl Otto
(+), Kilger Max, Spielertrainer Lang Günther, Theo Pöttinger(+) (früherer SC Spieler, Trainer,
Schiedsrichter) jetzt Betreuer. Kniend:
Raimund Feuchtgruber, Hermann X., Schmidt
Sepp (+2009), Schreiner Peter(+)Helmbrecht
Gerhard, Lenzian Jürgen.
1975 - Aufnahme des
offiziellen Spielbetriebes
Bayernliga - Saison 1975/76
In
der Eishockeysaison 1975 verstärkte man diese Mannschaft mit vier
Spielern vom Nachbarverein TSV Straubing: Resch
Fridolin, links, als Torwart, Gerhard Steiner (Verteidiger),
Ulrich Voll und Peter Poschadel (Stürmer).
Mit der Verpflichtung dieser Spieler durch die Vorstandschaft
unter der Leitung von Theo Poettinger(+), hatte man einen guten Griff getan, denn
sie waren, wie sich im Verlauf der Saison
herausstellte, immer wieder die tragenden Stützen des SCD.
Zunächst wurde in Vorbereitungsspielen, in denen zum Teil
überraschende Erfolge errungen wurden, die
Form getestet, so gegen den EHC München 6:5, TSV Gräfing 9:2, TSV Trostberg 6:5 und EV Innsbruck 8:6. Lediglich gegen den
Oberligisten EC Frillensee 2:8 und den jugoslawischen Staatsligaverein
Slavia Ljubljana 2:4 mussten - einkalkuliert - Niederlagen hingenommen
werden.
Noch
1975 wurde
dann offiziell der Spielbetrieb
in der untersten Klasse, damals der Bayernliga,
unter dem ebenfalls vom SC Straubing gekommenen
Spielertrainer Lang Günther aufgenommen. Der
Start entsprach jedoch keineswegs den
hohen Erwartungen, denn nach fünf
Spieltagen fand sich die Mannschaft
mit 2:8 Punkten auf dem neunten
Tabellenplatz wieder. In einer
Mannschaftssitzung appellierten
Vorstandschaft und Trainer
leidenschaftlich an den Teamgeist der
Mannschaft. Dieser Appell zeigte Wirkung,
denn mit einer starken
Leistungssteigerung blieb der SCD als
einzige Mannschaft in der Rückrunde
ungeschlagen
und beendete die Rückrunde, "in der
Peter Poschadel
(links) und Ulrich Voll (rechts) die gefährlichsten Stürmer
der gesamten Bayernliga-Runde waren", mit einem 3 : 1
Heimsieg gegen Fürstenfeldbruck.
Mannschaftsfoto:
Stehend
von links:
Kilger Max, Lang Günther, Keppeler Karl, Steiner Gerhard,
Voll Ulrich, Sauer Franz, Poschadel Peter.
Kniend von links:
Ferstl Joachim, Martin Gustl, Resch Fridolin, Doctor
Demetrius, Spielertrainer Schloder Kurt, Feuchtgruber Raimund
1975- Zweites
Eishockeyländerspiel in Deggendorf:
Deutschland -Polen: 5:5
Am 5. Januar 1975 fand das zweite
Eishockeländerspiel in Deggendorf statt, diesmal
gegen Polen. Für Deutschland spielten unter
anderem die Landshuter Schramm im Tor, Erich
Kühnhackl und Alois Schloder in der ersten
Sturmreihe. Das Spiel endete nach meiner
Erinnerung 5 : 5. Leider habe ich dazu weder
einen Bericht noch Bilder.
zurück
V. 1976 - Trennung der Eishockeyabteilung vom
Skiclub Deggendorf - Gründung
des Deggendorfer Schlittschuhclubs
Die sportlichen Erfolge brachten gutes und
spannendes Eishockey. Die neue Zielsetzung der
Verantwortlichen der Eishockeabteilung war
angesichts der Spielstärke der Mannschaft
eindeutig der
Aufstieg
in die nächst höhere Liga, damals die Regionalliga, und als
Fernziel dann auch der Aufstieg in die Oberliga. Diese Ziele
brachten zwangläufig höhere Kosten
mit sich und bargen größere finanzielle Risiken,
Risiken die einer
Vorstandschaft, die hauptsächlich aus dem
alpinen Lager kam und die ihre Hauptaufgabe in
der Förderung des Skinachwuchses sah, nicht mehr
zu vermitteln waren. Dies waren die
entscheidenden Gründe, die
Theo Pöttinger, den Verantwortlichen für die
Eishockeyabteilung, bewogen, in der
Generalversammlung des Skiclubs 1976 dafür zu
plädieren, sich zu trennen und die
Eishockeyabteilung in einen neuen Verein, den
Deggendorfer Schlittschuhclub - DSC - zu überführen.
Die förmliche Trennung wurde offiziell am 22.
Juni 1976 vollzogen "und damit eine Entwicklung
angebahnt, die nicht nur Befürworter fand" (so
die Festschrift zu 50 Jahre Ski-Club Deggendorf
1932-1982).
Nach durchgeführter Trennung wurden die
sportlichen Ziele in Angriff genommen. Als erstes wurde als
neuer Trainer Kurt Schloder verpflichtet, der zwar noch im
"goldenen Westen" tätig war, aber in mehreren Anfragen deutlich
zum Ausdruck brachte, dass er wieder zurück nach Niederbayern
wollte. Danach konnten in kurzen Abständen als Verstärkung die
beiden Regensburger Cracks Gustl Martin und Schweser gewonnen
werden.
Regionalliga Süd - Saison 1976/77
Völlig überraschend kann für den Verein die
neue Ligaeinteilung. Auf Grund des sportlichen Erfolges in der
Bayernlig und der glänzenden Voraussetzung mit
der neuen Eishalle wurde der Deggendorfer SC in die Regionalliga
Süd eingeteilt. Der Verein stellte sich schnell auf die neue
Situation ein. Bereits im Juni wurde das Trockentraining
aufgenommen und ab Juli wurde zwei Mal wöchentlich im
Landshuter Eisstadion trainiert und die Mannschaft zu einer
homogenen Einheit zusammengeschweißt. Es war dann auch keine
große Überraschung mehr, dass nach dem Saisonende der DSC hinter
dem Topfavoriten, dem SC Reichersbeuern, den zweiten
Tabellenplatz einnahm, der zu zwei Aufstiegspielen mit dem
Vorletzten der Oberliga Süd, dem VER Selb, berechtigte.
1977 - Aufstieg in die Oberliga
Und die Mannschaft schaffte das
Unwahrscheinliche: Im Hinspiel in Selb kam sie zwar über ein
Unentschieden - 6:6 - nicht hinaus, aber das dramatisch
verlaufend Heimspiel gewann sie vor ausverkauftem Hause
mit 8:7 und krönte mit dem damit erreichten Aufstieg in die
Oberliga Süd eine glänzend verlaufend Saison.
Mannschaftsfoto 1976:
Von links: Mannschaftsbetreuer Six Max,
Feuchtgruber Raimund, Sauer Franz, Kilger Max, Lang Günther,
Voll Ulrich, Schweser , Pielmeier Martin; sitzend: Poschadel
Peter, Steiner N., Doctor Demetrius, Resch Friedolin, Helmbrecht Günther,
Trainer Kurt Schloder, Gustl Martin, Masseur Johann Kellner
Oberliga-Süd
Saison1977/78
Ziele - Vorbereitung - Neuverpflichtungen
Nahziel war die Oberliga zu erhalten und nicht
gleich wieder abzusteigen. Um dieses Ziel zu erreichen
und - um vielleicht sogar ein Wörtchen mitreden zu können - war
es notwendig, die Mannschaft zu verstärken. Das damit
zwangsläufig erhöhte finanzielle Risiko schien im Hinblick auf
das bisherige große Zuschauerinteresse in Stadt und Land und die
erkennbar anhaltende ungebrochene Begeisterung für
Eishockey für den Vorstand Theo Pöttinger und seine
Vorstandskollegen Franz Mutz und Joseph Dieter verantwortbar.
Als erstes wandte man sich an den großen Bruder EV Landshut und
verpflichtete von dort aus der ersten Mannschaft den
schussstarken Günther Wutzer (rechts), den alten Routinier Hans
Schneidermeier und den Juniorenspieler Dieter Bogner, vom EC
Klostersee Hans Harpaitner und vom EV Regensburg den
trickreichen Verteidiger Martin Pielmeier . Doch damit
nicht genug, man wusste, dass sowohl in den
Bundesligamannschaften wie auch in der Oberliga zwei
Ausländer verpflichtet werden konnten und auch wurden,
Tschechen, Schweden, Finnen Polen, Kanadier...usw., die in allen
deutschen Eisstadien große Kassenmagneten waren. Beim DSC
entschied man sich für zwei Kandier bei deren Auswahl man eine
glückliche Hand hatte, denn mit Jim Setters und Rick Hindmarch,
beide von Calgary/Kanada, verpflichtete man zwei Spieler, die
nicht nur exzellentes Eishockey boten - Setters wurde
bester Verteidiger und Rick Hindmarch der erfolgsreichste
Goalgetter der Oberliga Süd- sondern sich auch menschlich
bestens in das Team einfügten. Die Verpflichtung dieser beiden
Spieler war zweifellos ein Verdienst des Vereinspräsidenten Theo
Pöttinger, der mit unzähligen Telefonaten und Briefen nach
Kanada die nötigen Kontakte knüpfte, Vorrunde:
Das Interesse und
die Begeisterung des Publikums waren beinahe
grenzenlos als diese Mannschaft,
Vorne von links: Masseur Kellner, TM
Thiel, TM Doctor Demetrius, Trainer Holger, Kapitän
Pielmeier, Obmann Gück Peter, TM Resch, N.?,
Betreuer Six. - Mittlere Reihe von links:
Molz, Sochatzky, Sauer, Hindmarch, Voll,
Setters. - Hintere Reihe von links: Wutzer,
Poschadel, Raddatz, Dehmel und Retzer.
nach dem Aufstieg
in die Oberliga, von Sieg zu Sieg eilte. Vor allem Spieler wie Hindmarch
und Setters
boten exzellentes Eishockey. Von
ihnen schwärmen noch heute die Eishockeyfans. In der
Oberligasaison 1977/78 spielten neben Deggendorf folgende
Mannschaften: EV
Ravensburg, VER Selb, EV Regensburg, ERC
Schwenningen, DEC Frillen-see/Inzell, TSV
Peißenberg, SG Moosburg, TEV Miesbach, EHC
Stuttgart, ERC Sonthofen und EHC Klostersee. Gleich im ersten
Spiel trumpfte Deggendorf mit 9:2 gegen
den EHC Klostersee auf, darunter 3 Tore von Rick Hindmarch und 2 Tore von Jim Setters, die zwei Spieler, die über mehrere Jahre hinweg die herausragenden
Spieler des DSC waren und wesentlich zu den
vielen Erfolgen beitrugen. Dem 9:2 gegen
Klostersee folgte in heimischer Kulisse vor 3500
begeisterten Zuschauern ein 11:2 gegen den TSV
Peißenberg, unter anderem mit drei Toren von
Peter Poschadel, dem Ex-Straubinger. Dem folgten
weitere Siege. Der DSC sorgte für Furore
in der Liga, er war Tabellenführer! Aber
ausgerechnet der Tabellenvorletzte ERC Sonthofen
stürzte mit einem 6:4 Sieg - erst die zweite
Niederlage des DSC - den Spitzenreiter vom
Thron. Aber der Schock war schnell überwunden.
Mit einem 7:2 Erfolg -je 2 Tore Hindmarch und
Poschadel - gegen DEC Frillensee/Inzell eroberte
sich der DSC die Tabellenführung schon im
nächsten Spiel zurück. Mit einem Paukenschlag
ging dann die Vorrunde zu Ende, denn
ausgerechnet der abstiegsgefährdete EC
Klostersee besiegte den DSC 4:3 und verdrängte
ihn damit vom ersten Tabellenplatz, denn
gleichzeitig gewann der Mitkonkurrent um die
Tabellenführung, der EV Regensburg ohne Mühen
gegen Miesbach 8:4. Die Vorrundenbilanz:
Schon
im ersten Jahre wurde nicht nur das erstrebte
Ziel, der Erhalt der Oberliga, mit Bravour
erreicht, der DSC hatte sich als
Tabellen-Zweiter auch für die
Meisterschaftsrunde der Oberliga Süd, zusammen
mit dem EV Regensburg, der SG Moosburg der ERG
Schwenningen dem VER Selb und dem EV Ravensburg
qualifiziert. Dazu die Passauer Neue
Presse: "Lange Zeit wogte der Kampf David
gegen Goliath, Aufsteiger gegen Favorit hin und
her, ehe sich der Deggendorfer SC dem EV
Regensburg im Rennen um die Meisterschaft in der
Eishockey-Oberliga Süd geschlagen geben musste.
Doch die Deggendorfer können sich in diesem
Duell als moralische Sieger betrachten, denn der
Neuling war in vielerlei Hinsicht die absolute
Topmannschaft, während der Meister nur sportlich
allerhöchsten Ansprüchen genügen konnte...Der
absolute Zuschauerkrösus unter den zwölf
Mannschaften - wie könnte es anders sein - war
Neuling Deggendorf. Das Leistungshoch bescherte
ihm einen Zuschauerboom, der nur mit dem des SC
Rießersee in der Bundesliga zu vergleichen ist.
55 000 Fans
(Schnitt 3438) lassen so manche Mannschaft aus
der I. oder II. Bundesliga vor Neid erblassen...
Auch in der Torschützenliste hat ein Spieler von
Neuling Deggendorf ganz eindeutig die Nase vorn.
Rick Hindmarch, der noch im letzten Jahr für
Bundesliga-Absteiger Augsburger EV auf Torejagd
gegangen war, stellte alle anderen Goalgetter
mit 52 Treffern ganz klar in den Schatten".
Die
Meisterschaftsrunde:
Verheißungsvoll gestaltete sich der Auftakt der
Endrunde für den DSC, der mit 9:2 klar gegen
Schwenningen gewann. Hierzu die PNP: "Das
Verfolgerduell begann sehr ausgeglichen. Erst
nach einem Doppelschlag innerhalb von 30
Sekunden durch die beiden Kanadier Setters und
Hindmarch nach zwei herrlichen
Alleingängen war der Bann gebrochen. Die
Deggendorfer legten ihre anfängliche Nervosität
ab und spielten nun teilweise wie aus einem
Guss. Bei Deggendorf gab die neuformierte
Sturmreihe mit Martin, Schweser und Wutzer einen
glänzenden Einstand...".
In der zweiten
Runde besiegte der DSC mit 11:3 den VER Selb in
einer einseitigen Begegnung. "....als die
Begegnung aufgrund der deutlichen spielerischen
Überlegenheit dahinzuplätschern drohte, sorgte
Martin (Deggendorf) durch eine Boxeinlage für
Aufregung auf dem Eis und auf den Rängen.."(PNP)
.
In der dritten
Runde musste der DSC beim ebenfalls bisher
ungeschlagen EV Regensburg antreten. "Das
Schlagerspiel, das wegen starken Schneetreibens
(Regensburg hatte noch keine Eishalle!)
mit Verspätung begann,
stand vor 4500 Fans klar im Zeichen des EV
Regensburg, der seinen Gästen aus Niederbayern
mit 6:1 (3:0, 1.0, 2.1) keine Chance ließ. Die
Deggendorfer waren praktisch bereits nach zehn
Minuten geschlagen. Dabei hatten sie in der
5.Minute noch Glück, daß Torhüter Schneidermeier
einen Penalty von Lavallee abwehrte und Hännl
Sekunden später nur den Pfosten
traf...Deggendorf hatte es seinem überragenden
Torhüter Schneidermeier zu verdanken, daß die
Niederlage nicht noch höher ausfiel"
(Mittelbayerische Zeitung).
In der vierten
Runde gaben sowohl der Tabellenführer Regensburg
mit 5:7 gegen ERC Schwenningen und Deggendorf
mit einem 4:4 gegen die SG Moosburg Punkte ab,
behielten aber auf Grund des Großen Vorsprunges
die Tabellenspitze.
Nach einem 4:1
Erfolg bei der SG Moosburg, mit dem sich der DSC
vorzeitig die Berechtigung zur Aufstiegsrunde in
die II. Bundesliga gesichert hatte und einer 5:7
Niederlage beim ERC Schwenningen traf der DSC in
der letzten Runde in einem Heimspiel auf den
ungefährdeten Tabellenführer, den EV Regensburg.
In dieser Begegnung musste der Deggendorfer
Schlittschuhclub mit 3:4 seine erste
Heimniederlage seit fast drei Jahre hinnehmen!
Souveräner Oberligameister damit der EV
Regensburg.
Der Endstand
in der Meisterrunde Oberliga Süd 1977/78:
1.
EV Regensburg |
32 |
198:79 |
54:10 |
2.
Deggendorfer SC |
32 |
194:101 |
48:16 |
3.
ERC Schwenningen |
32 |
208:114 |
46:18 |
4.
SG Moosburg |
32 |
159:129 |
40:24 |
5.
EV Ravensburg |
32 |
110:140 |
27:37 |
6.
VER Selb |
32 |
134:183 |
25:39 |
Aufstiegsrunde zur II. Bundesliga
Am 3. März 1978 begann die
Bundesliga-Aufstiegsrunde. Vier Vereine
griffen nach den Sternen - sprich II.
Bundesliga. Die Nordvereine Meister RSC
Bremerhaven, der EHC Essen, die Südvereine
EV Regensburg und der Deggendorfer
Schlittschuhclub, wobei der Erstplatzierte
nach Vor- und Rückrunde als Deutscher
Eishockeymeister direkt aufstieg, während
der Zweitplatzierte in zwei
Relegationsspielen gegen den Vorletzten der
II. Bundesliga noch die Chance zum Aufstieg
bekam. Favorisiert waren die Nordvereine,
insbesondere der RSC Bremerhaven, der auf
allen Position stark besetzt schien.
Prunkstück war die erste Angriffsreihe mit
dem Amerikaner Billy Flynn, früher EV
Füssen, eine absolute Ausnahmeerscheinung.
Ähnlich gut besetzt der EHC Essen,
dessen Etat durch die beiden Kanadier
Alexander und Tarves sowie dem
Deutsch-Kanadier Raddatz (kam in der
nächsten Saison zum DSC) erheblich belastet
war und der, um finanziell "klar zu kommen",
unbedingt den Aufstieg brauchte. Wahrend der
EV Regensburg schon den dritten Anlauf
unternahm war es für Senkrechtstarter
Deggendorf vollkommenes Neuland. Aus
Deggendorfer Vorstandskreisen war auch zu
hören, dass ein eventueller Aufstieg noch zu
früh käme, aber dass die Kasse auf jeden
Fall stimmen dürfte.
Die
Aufstiegsrunde begann mit zwei
Paukenschlägen, denn die Zweitplatzierten
der Oberliga Nord Essen und Süd Deggendorf
besiegten die Erstplatzierten Bremerhaven
und Regensburg in ihrem Heimspielen mit 3:0
bzw. 7:5. In der zweiten Runde verlor der
DSC sein Begegnung gegen Bremerhaven mit
3:6, während der EV Regensburg in einer
großartigen Partie mit 6:2 die völlig
überraschten Essener nach Hause schickten.
In der dritten Runde gewann Bremen gegen
Essen 6:4 und Regensburg gegen den DSC mit
5:1. Regensburg bewies seine Heimstärke auch
in der nächsten Runde, denn es besiegte
Bremerhaven 6:4, während Deggendorf gegen
Essen mit einer vermeidbaren Niederlage 4:5
verlor und damit alle Aufstiegschancen
verspielte. Die Aufstiegsrunde ging mit
einem Eklat zu Ende. Das Spiel Essen gegen
Regensburg wurde beim Stand von 5:5 sieben
Minuten vor Schluss von Schiedsrichter Kompalla (Krefeld) unterbrochen, weil
Zuschauer Flaschen auf das Eis geworfen
hatten. Als er 45 Minuten später wieder
anpfeifen wollte, gab die Hallenverwaltung
wegen des folgenden Publikumslaufes die
Eisfläche nicht mehr frei(!). Als Aufsteiger
stand aber bereits der RSC Bremerhaven fest.
Essen hätte mit 4 Toren Unterschied gewinnen
müssen, um den zweiten Platz zu erreichen.
Wie der DEB-Vorstand das abgebrochene Spiel
letztendlich wertete, ist mir nicht bekannt.
Hier die vorläufige
Schlusstabelle:
1. RSC Bremerhaven |
6 |
26:22 |
8:4 |
2. EV Regensburg |
5 |
22:18 |
6:4 |
3. EHC Essen |
5 |
20:22 |
4:6 |
4. Deggendorfer SC |
6 |
24:30 |
4:8 |
Bemerkenswert ist, was ich ín einer kleinen
Zeitungsnotiz fand: Der DSC bekam,
nachdem der EC Peiting seine Mannschaft aus
der II. Bundesliga zurückgezogen hatte, am
"grünen Tisch" die Chance aufzusteigen Der
DSC verzichtete als noch zu früh. Auch am
"grünen Tisch" bekam nach dem Eklat in Essen
der EV Regensburg die Chance zum Aufstieg,
die er auch wahrnahm.
Oberliga-Süd
Saison1978/79:
In der
Oberligasaison 1978/79, die am 30. September
1978 begann, spielten neben dem DSC folgende
Mannschaften: Die beiden
Aufsteiger EV Bad Wörishofen und TuS
Geretsried, dann die "alten Bekannten" EHC
Klostersee, SG Moosburg, TV Peißenberg, EV
Ravensburg, TEV Miesbach, ERC
Schwenningen, VER Selb, ERC Sonthofen und
EHC Stuttgart. Favorit für den Aufstieg in
die II. Bundesliga war die Sensationsmannschaft
der vergangenen Saison, der Deggendorfer SC, der
sich mit nicht weniger als fünf
Deutsch-Kanadiern - was, neben den genehmigten
zwei Ausländer, möglich war - verstärkt hatte.
Mitkonkurrenten waren wohl wieder der ERC
Schwenningen und auch der frühre Zweitligist TEV
Miesbach, der im Jahre seines 50jährigen
Jubiläums Besonderes vorhatte, denn er
hatte sich mit dem Paradesturm des damaligen EHC
München Morton-Rödlingshöfer-Käselainen
verstärkt.
Der DSC wurde
zunächst seiner Favoritenrolle voll gerecht:
Er besiegte im Auftaktspiel den VER Selb 10:5
gewann beim TEV Miesbach mit 6:1, beim TSV
Peißenberg mit 10:1 und zuhause
gegen den EV Ravensburg mit 15:2. Am 28.
Oktober 1978 hatte der DSC beim stärksten
Konkurrenten, dem ERC Schwenningen anzutreten,
ein Spiel mit vielleicht schon vor
entscheidender Bedeutung. Dies sah man auch in
Schwennigen so, wie der nachstehende Auszug aus
der Stadionzeitung zeigt:
"...Schwennigen
bleibt nichts anders übrig, als gegen die Gäste
aus Bayern voll auf Sieg zu spielen.
Entführt der SC Deggendorf einen oder gar beide
Punkte aus dem Schwenninger Eisstadion, dann
haben die Bayern nur mehr einen sehr schwer
aufholbaren Punktevorsprung, vor dem SERC, denn
bislang hat noch keine Oberligamannschaft außer
dem SERC das Format gezeigt, um den Deggendorfer
Siegeszug zu stoppen. Das Team des SC Deggendorf
- daraus resultiert wohl auch seine Klasse - ist
überwiegend mit Deutsch-Kanadiern besetzt;
Einheimische haben in dieser Mannschaft
nur untergeordnete Bedeutung. Alte Bekannte sind
die Spieler Setters und Hindmarch, die im
vergangenen Jahr wesentlich das Spiel der
Deggendorf bestimmten; ergänzt werden sie durch
die Neueinkäufe Thiel (Ontario), Wolf, Sohatzky
(Vancouver)und Molz, der
ebenfalls aus Kanada kommt. Obendrein wurde noch
der gefährliche Angreifer Raddatz vom
Zweitbundesligisten Essen nach Deggendorf
geholt. Trainer Frederik Holger kann jedenfalls
auf eine Klasse-Truppe zurückgreifen...An der
richtigen Einstellung der (Schwenninger-)
Spieler, die sorgfältig vorbereitet werden,
fehlt es aber mit Sicherheit nicht: Deggendorf
soll geschlagen vom Eis".
Und so kam es
dann auch. Nach einem herrlichen Tor zum 2:1
Mitte des zweiten Drittels, hatten die
Schwenniger das Spiel im Griff und gewannen am
Ende verdient mit 4:1. Nun war keine Mannschaft
mehr ohne Verlustpunkte. Die Tabelle führte dank
des überragenden Torverhältnisse von 44:13 der
DSC vom Schwenningen und Klostersee, alle drei
8:2 Punkte an. Doch der DSC setzte mit
spielerischer Klasse unbeirrt seinen Weg
Aufstiegsrunde II. Bundesliga fort. Er gewann
seine sämtlichen noch ausstehenden Spiele,
teilweise mit herausragenden zweistelligen
Ergebnissen, mit dem tollen Rekord von 200 Toren
nach Abschluss der Vorrunde.
EHC Stuttgart -
DSC 4:11, DSC - EHC Klostersee 5:0, EV Bad
Wörishofen - DSC 3:4, SG Moosburg - DSC 4:10,
DSC-Peißenberg 16:0, DSC - TUS Geretsried 8:0,
ERC Sonthofen - Deggendorf 2:9; mit diesen neun
Toren erzielte die Mannschaft bisher 105 Tore
und durchbrach damit die "Schallmauer von 100
Toren; sie gewann die Revanche für die einzige
Niederlage im Hinspiel gegen Schwenningen mit
2:1, DSC - Miesbach 11:5, VER Selb -DSC 1:5, DSC
- EHC Stuttgart 17:6 (7 Tore Hindmarch, 3 Tore
Toni Brenner), DSC - SG Moosburg 14:6,
damit war der DSC schon vor Beendigung der
Vorrunde bayerischer Oberligameister.
In der vorletzten
Begegnung gegen den ERC Sonthofen, feierte der
DSC mit 13:2, davon alleine 5 Tore Raddatz, ein
Jubiläum der besonderen Art, denn die Mannschaft
erhöhte ihr Konto auf sage und schreibe 200
Tore, was, wie man glaubte und die PNP schrieb,
"wohl Rekord in der Oberliga Süd sein dürfte".
Dem war aber nicht so: Wie sich nach einer
Leserzuschrift - Hugo Sprich, 7831 Eichstetten-
herausstellte," hält (hielt?) den
absoluten Rekord der ERC Freiburg mit 212:36
Toren und 44:0 Punkten, nachzulesen im
Sport-Kurier vom 19.Januar 1977, Seite 15".
Die letzten Begegnungen: EHC Klostersee -
Deggendorf 4:8, EV Ravensburg - DSC 8:9, DSC -
EV Bad Wörishofen 11:2.
Die Tabelle nach
Abschluss der Vorrunde:
1.
Deggendorfer SC |
22 |
200:63 |
42:2 |
2.
ERC Schwenningen |
22 |
156:47 |
38:6 |
3.
TEV Miesbach |
22 |
146:1109 |
28:16 |
4.
SG Moosburg |
22 |
121:126 |
26:18 |
5.
EHC Klostersee |
22 |
126:103 |
25:19 |
6.
EV Ravensburg
1 |
22 |
117:107 |
24:20 |
7.
VER Selb 1
|
22 |
132:101 |
24:20 |
8.
TSV Peißenberg |
22 |
81:143 |
16:28 |
9.
EHC Stuttgart |
22 |
77:129 |
13:31 |
10.TuS Geretsried |
22 |
78:126 |
10:34 |
11.Bad Wörishofen |
22 |
65:123 |
9:35 |
12. ERC
Sonsthofen |
22 |
82:204 |
9:35 |
1 Wegen des direkten
Vergleichs: Selb - Ravensburg 6:8,
Ravensburg - Selb 5:2
Die Meisterschaftsrunde:
Qualifiziert für die Meisterschaftsrunde, zu
der die Punkte aus der Vorrunde nicht mit
übernommen
wurden, hatten sich die ersten Sechs der
vorstehenden Tabelle. Für den DSC begann der
Auftakt standesgemäß, denn er besiegte den
Sechsten der Tabelle, den EV Ravensburg mit
14:4, wobei die "Torfabrik" der Kanadier
prächtig funktionierte: Hindmarch 4 Tore, 2
Assists, Raddatz, 2 Tore, 2 Assists, Setters
1 Tor, 2 Assists, Sochatzky 1 Tor, 1 Assist,
Brenner Toni (neu im Team) 2 Tore, 2
Assists.
Der DSC setzte seinen Siegeszug
fort und gewann in einer hochwertigen Partie
mit 9:4 gegen Ravensburg und mit dem
gleichen Ergebnis, aber nicht voll
überzeugend, gegen den TSV Miesbach. Am 21.
Januar 1979 kam es zum ersten großen Duell
mit dem stärksten Konkurrenten dem ERC
Schwenningen. In einer kämpferisch starken
Partie beider Oberliga-Riesen, in dem
Schwenningen drei Mal die jedes Mal von
Hindmarch herausgeschossene Führung
egalisierte, nahm der DSC, der spieleri-sche
Vorteile hatte, nach dem 3:3 ,
verdient einen Punkt mit nach Hause. Beide
Teams gaben sich keine Blöße und gewannen
auch die nächsten beiden Spiele. Deggendorf
- Klostersee 12:5, Schwenningen Ravensburg
5:3, Schwenningen - Miesbach 5:2. Auch im
Lokalderby bei der SG Moosburg gab sich der
DSC keine Blöße und gewann 7:5. Eine
Vorentscheidung im Kampf um den Titel des
süddeutschen Oberligameisters fiel am 3.
Februar 1979 als der DSC seinen schärfsten
Verfolger, den ERC Schwenningen in einer
Begegnung, die vollauf die Erwartungen
erfüllte und von Kampf, Technik und gesunder
Härte geprägt war. Deggendorf führte bereits
6:1, wobei wieder der Paradesturm mit
Hindmarch, Raddatz und Wutzer, bzw. Brenner
die Tore erzielte. Erst im Bewusstsein des
sicheren Sieges ließ die Konzentration nach
und Schwenningen wurde in den letzten
Minuten noch mit drei Toren belohnt. Auch
die nächste Begegnungen gegen die SG
Moosburg wurden souverän mit 7:0 gewonnen.
Den Glanzpunkt unter eine makellose
Heimserie (32:0 Punkte) setzte der DSC im
letzten Heimspiel. Er bot den 2000
begeisterten Zuschauern eine hervorragende
Gesamtleistung und empfahl sich mit
Nachdruck für den angepeilten Aufstieg. Der
zu Beginn der Runde noch als Mitfavorit
gehandelte TEV Miesbach wurde restlos an die
Wand gespielt und ging zuletzt völlig
demoralisiert mit 3:20 unter.
Schlussbetrachtung-Fazit:
Zunächst das Positive:
Der
Deggendorfer Schlittschuhclub wurde mit
einer beeindruckenden Leistung Meister
1978/79 der Oberliga-Süd und
qualifizierte sich zusammen mit dem ERC
Schwenningen und dem EHC Klostersee damit
für die Bundesliga-Aufstiegsrunde. Die erste
Hürde des gesteckten sportlichen Zieles
wurde also mit Bravour gemeistert. Er
stellte mit Rick Hindmarch mit seinen 25
Toren in 10 Spielen auch den überragenden
Torjäger.
Die negative Seite:
Ein
bitterer Wermutstropfen war der
Zuschauerrückgang. Bereits in der Vorrunde
kamen im Vergleich zur Vorsaison 11 700 Fans
weniger. Dieser Trend hielt an, denn
in der Meisterschaftsrunde kamen je Spiel
"nur mehr" 2300 Besucher. Für Oberligaspiele
ist dies sicherlich viel - für den Etat des
DSC war diese Zahl allerdings nicht
ausreichend. Und so kam, was
kommen musste:
Der Schuldenberg stieg auf
über 200 000 DM an, der Club bekam
finanzielle Schwierigkeiten. Die
Gerüchteküche kochte. Siehe hierzu den
gesonderten Bericht durch klicken auf die Wolke !
Kritik am Trainer kam auf, vor
allem aber an der Vorstandschaft wegen des zu
hohen, auf die Dauer nicht bezahlbaren
Ausländeranteiles. Das Klima
zwischen Vorstandschaft und Trainer, vor allem
aber dem
kanadischen Teil der Mannschaft wegen Zahlungsrückstände,
auch Kürzungen von Gehältern,
verschlechterte sich zusehends.
Aufstiegsrunde zur II. Bundesliga:
Für die
Aufstiegsrunde hatten sich neben den drei
Südvereinen, dem DSC, dem ERC Schwenningen
und dem EHC Klostersee aus der Oberliga Nord
der Herner EV, der EC Hannover und der
Hamburger SV qualifiziert. Von allen
Beteiligten wurde der Deggendorfer
Schlittschuhclub als klarer Favorit
angesehen. Die besten Chancen die
Niederbayern zu begleiten wurden
Schwenningen und Herne eingeräumt. Und der
DSC wurde seiner Favoritenrolle gleich im
ersten Spiel am 27. Februar 1978 beim Herner
EV gerecht, denn er gewann sicher mit 6:1.
In der zweiten Runde am 25. Februar kam die
Mannschaft zu Hause vor 4000 begeisterten
Zuschauern zu einem ungefährdeten 12:5 Sieg
gegen den zweiten Nordvertreter den EC
Hannover. Hier eine Spielszene daraus:
Am dritten
Spieltag, dem 2. März, gab es eine sportlich
Sensation, denn der Tabellenvorletzte
Klostersee besiegte den Ersten der Tabelle,
den großen Favoriten Deggendorf zu Hause in
einem schon seltsamen Spiel mit 7:6. Die
Gastgeber führten durch zwei schnelle Konter 2:0. Als es Hindmarch & Co. trotzdem
noch im 1. Drittel gelang eine 4:2 Führung
herauszuschießen, glaubten die Niederbayern
das Spiel sicher und im Spaziergang über die
Runden zu bringen. Vier Grafinger Tore
hintereinander weckten dann den Favoriten
zwar endgültig aus seiner Lethargie aber es
sollte nicht mehr reichen. Das Spiel ging letztendlich, zwar
etwas unglücklich, 6:7 verloren, doch noch blieb die Hoffnung
auf einen glücklichen Ausgang des Kampfes um den Aufstieg. Die
Zweifel daran allerdings wuchsen, genährt nicht zuletzt von der
von der PNP in den Raum gestellten Frage: "Oder stimmen doch die
Spekulationen, dass Deggendorf gar nicht
aufsteigen will?"
Doch schon in
den nächten Spiele des DSC rückten die Cracks wieder wieder alles
zurecht mit einem 6:2
gegen den Hamburger SV und dann am 9. März
einem 3:0 beim großen Konkurrenten
Schwenningen. Überragender Spieler in beiden
Begegnungen Torwart
Thiel und, wieder einmal in der Abwehr und
auch im Spielaufbau, der routinierte Jim
Setters, die beide maßgeblichen Anteil daran
hatten, dass Schwenningen im Mitteldrittel
eine dreimalige Überzahl nicht ausnutzen
konnten. Auch im Rückspiel am 11. März
setzte sich der DSC im direkten Vergleich
wieder mit 9:5 durch, baute damit die
Tabellenführung vor Schwenningen aus
und stand damit vor dem Aufstieg in die 2.
Bundesliga, denn er benötigte aus den
letzten vier Spielen nur noch vier Punkte.
Zwei Bilder von
der Begegnung Deggendorf SC - Herne EV 9:5
am 16. März 1978
Anfangs
schien es, als ob der gegnerische Trainer
mit seiner Prophezeiung recht zu behalten
schien, denn gegen den verkrampft wirkenden
Favoriten führte Herne überraschend
schnell 2:0. Doch dann bliesen die
Einheimischen zum Gegenangriff, bekamen den
Gast immer besser in den Griff und siegten
am Schluss in einem mittelmäßigen Spiel mit
9:5.
EC Hannover - Deggendorfer SC 8:10
- Deggendorfer damit am Ziel!
Nach einem harten, teilweise
in Raufereien ausartenden, aber bis zur
Schlusssirene spannenden Spiel, räumte der
Deggendorfer SC am 18. März 1978 auch das
letzte Hindernis vor dem Aufstieg zur II.
Bundesliga aus dem Weg. Mit dem 10:8 (5:5,
5:3, 0:0) beim EC Hannover stellten die
Bayern endgültig die Weichen zur II. Liga.
Bester Spieler Verteidiger Jim Setters, der
alleine fünf Tore markierte.
23.
März 1978 - vorletztes Spiel:
DSC -
Klostersee 6:3
Nach
bereits erreichten Aufstieg hatte der DSC in
der vorletzten Runde den unbequemen EHC
Klostersee, der ihm im Vorspiel die einzige
Niederlage (!) beigebracht hatte zu Gast.
Vor dem Spiel erfolgte die offizielle Ehrung
durch den Deutschen Eishockeybund (DEB).
Deggendorf gewann die Begegnung mit 6:3 und
war nach dem Schlusspfiff von den knapp 3000
Zuschauern begeistert gefeiert.
Die
letzte Begegnung am 25. März 1978:
Hamburger
SV - DSC 3:9.
Die
Schlusstabelle:
1. Deggendorfer SC |
10 |
76:39 |
18.:2 |
2. ERC Schwenningen |
10 |
73:28 |
16:4 |
3. Herner EV |
10 |
53:53 |
10:10 |
4. EC Hannover |
10 |
58:57 |
9:11 |
5. EHC Klostersee |
10 |
48:67 |
5:15 |
6. Hamburger SV |
10 |
27:71 |
2:18 |
zurück
VI. Der DSC in der II. Bundesliga
- Vorrunde
I.
Ein kurzer Überblick
Die II. Bundesliga startete am 7. September
in die Saison 1979/80, neben
dem DSC,
mit folgenden
Mannschaften:
EC Bad Tölz, RSC Bremerhaben,
EHC Essen, Herner EV, ESV Kaufbeuren, EV
Landsberg EHC 70 München, SG Nürnberg, EV
Regensburg, ERC Schwenningen, TSV 1861
Straubing, also überwiegend "alte Bekannte".
Der DSC ging mit Zuversicht an die neue
Aufgabe heran, konnte doch mit den
bestimmenden Spielern der
Aufstiegsmannschaft, zu guter Letzt auch mit
Jim Setters, Einigung erzielt werden und
vernünftige, der finanziellen
Situation angepasste Verträge geschlossen
werden. Folgende Spieler bildeten den Kern
der Mannschaft: Jim Setters, Rick Hindmarch,
Simon Sochatzky, Toni Brenner, Frank
Raddatz, Toni Thiel, Martin Bielmeier, Peter
Poschadel, Hans Nominikat, Günther Demel, Uli
Voll und die beiden
Nachwuchsspieler Peter Stern und Robert
Jakob. Neuzugänge: Peter Wasl und
Herbert Heinrich vom SC Rießersee, Gustl
Martin
und
Horst Hans vom EV Regensburg, Michael Maurer
vom EHC München.
Obwohl man
in sportlicher Hinsicht auf Grund der einmaligen
Siegesserie in der Oberliga und der
nachfolgenden Aufstiegsrunde mit dem
bisherigen Trainer Frederick Holger vollauf
zufrieden war, genoss der eher
zurückhaltende Amerikaner nicht mehr das
rechte Vertrauen der Spieler, sodass eine
Basis für eine neuerliche Zusammenarbeit
nicht mehr von vorneherein gegeben war. Der
Vereinsvorstand war daher der Meinung, dass
beim Abenteuer
II. Bundesliga
ein neuer kompetenter Trainer hinter der Bande für frischen Wind sorgen
sollte.
Er verpflichtete den
47 fachen A-Nationalspieler und langjährigen Bundesligaspieler des EV
Landshut Kurt Schloder, der mit diesem auch Deutscher
Meister geworden war und der schon 1975 bis
1977 Trainer des SCD bzw. dann des DSC
gewesen war, als neuen Trainer. Schloder
hatte klare Vorstellungen: das Gerippe der
Mannschaft soll nach Möglichkeit erhalten
und auf einigen Posten verstärkt werden. Im
ersten Jahr konnte das Ziel einzig und
allein der Klassenerhalt sein. Mit Teilnahme
am Donau-Pokal und einige Aufbauspiele gegen
adäquate Gegner sollte das Team für den
Punktspielauftakt in Form gebracht werden.
Die Vorstandschaft
glaubte, mit Schloder in sportlicher und
finanzieller Hinsicht einen guten Griff
getan zu haben. Frederick Holger wechselte
zum EHC Essen.
Die Favoriten:
EHC München:
Wer waren nun die Favoriten für den Sieg in
der II. Liga und den Aufstieg in die
damalige Bundesliga?
Nach einhelliger
Meinung der Fachleute der EHC
München. Die Münchener wollten die
bayerische Landeshauptstadt künftig
"standesgemäß" in der ersten Liga vertreten.
Dafür hatte sie sich erheblich mit
erfahrenen Leuten vom EC Bad Tölz und
Torjäger Milt Black vom EV Augsburg
verstärkt. Ihr As aber war Jiri Holecek im Tor. Jiri Holecek war in den 70er Jahren
einer der besten Torhüter der Welt. Der am
18. März 1944 in Prag geborene
Tschechoslowake nahm an zehn
Weltmeisterschaften teil und gewann mit
seinem Team die Titel 1972, 1976 und 1977.
Außerdem gewann er noch drei WM-Silber- und
eine WM-Bronzemedaille. Dreimal wurde er mit
dem CSSR-Nationalteam auch noch
Europameister. Bei diesen Welt-Titelkämpfen
wurde er fünfmal als bester Torhüter
ausgezeichnet und auch fünfmal in das All
Star-Team gewählt.
Jiri Holecek war ein Mann, der auf Grund
seines überragenden Könnens aber auch seiner
Erfahrung auf das ganze Team
Ruhe und Besonnenheit ausstrahlte und
im Laufe der Jahre zu einer
Führungspersönlichkeit im Team
wurde. Holecek sollte
also
auch beim EHC nicht nur Tore verhindern, sondern im Tore
nach vorne Ruhe und Sicherheit
ausstrahlen.
EC Bad Tölz:
Ganz anders die Situation beim
ruhmreichen EC Bad Tölz.
Tölz, seit fast schon
unvordenklichen Zeiten, neben dem EV Füssen
und dem SC Rießersee, die Verkörperung von
all dem, was Eishockey so faszinierend
macht, immer wieder "ausgeplündert"
von den reichen Vereinen aus dem Norden, sie
die Tölzer "Buam" erneuerten sich
doch immer
wieder aus dem eigenen Nachwuchs, spielten
immer wieder vorne mit und wollten es auch
diesmal wissen.
ESV Kaufbeuren:
Ähnliches gilt für den weiteren
Mitfavoriten, den ESV Kaufbeuren, der immer
wieder neue Talente aus seiner Jugendarbeit
hervorbrachte. Schwierig zu ersetzen war
sicher der
Topspieler Dieter Medicus, der
zum EV Augsburg "abgewandert" war. Aber die Kaufbeurer hatten einen sportlich und
menschlich ganz Großen des deutschen
Eishockeys als Trainer verpflichtet: Ernst
Trautwein. Trautwein, der
zusammen
mit so großartigen Spielern wie Markus Egen,
Paul Ambros, Leonhard Waitl Georg Holzmann,
Uli Hiemer, nicht zuletzt Xaver Unsinn und
Udo Kießling das berühmte Schwarz-Gelbe
Trikot des EV Füssen trug, des Vereines, der
das deutsche Eishockey von den späten 1940er
bis in die 1970er Jahre über ein
Vierteljahrhundert hinweg dominierte, und
nach dem Berliner SC mit 16 Deutschen
Meisterschaften der zweiterfolgreichste
deutsche Eishockeyverein ist. Es war dieser
sympathische Spieler, der zwei Mal die
entscheidenden Tore gegen die DDR bei
der Weltmeisterschaft 1963 in Stockholm in
Schweden bei der Olympiaausscheidung für
Grenoble schoss.
Hinter diesen
drei Topfavoriten wurden noch der ERC Bremerhaven
und der TSV Straubing als mögliche Hechte im
Karpfenteich gehandelt.
Der EV Landsberg
lief mit dem interessantesten Spieler der Liga auf,
dem 39-jährigen Ligasenior und
Bronzemedaillengewinner unter Xaver Unsinn bei der
Winterolympiade 1976 in Innsbruck, Ernst Köpf, hatte
aber - neben dem EV Regensburg - immer noch das
Manko, in einer Freiluftarena ohne Dach spielen zu
müssen.
II.
Die Vorbereitung
DSC - SC Rießersee 1:14
Zum Saisonauftakt servierte
der DSC in einem Ablösungsspiel für Wastl, Heinrich
und Nominkat seinen Fans gleich einen
sportlichen Leckerbissen, den deutschen
Vizemeister der I. Bundesliga SC Rießersee.
Die Rießerseer, die noch im Vorjahr mit dem
unverwüstlichen Joschi Golonka wieder einmal
Deutscher Meister geworden waren, wurden von
dem renommierten Dr. Jan Starsi (CSSR)
trainiert und hatten einen absoluten
Weltklassetorhüter in ihren Reihen, Vladimír Dzurilla,
der für die tschechoslowakische
Nationalmannschaft an
zehn Weltmeisterschaften teilgenommen hatte, bei denen er zwei Gold-, drei
Silber- und vier Bronzemedaillen gewann. Bei der
Weltmeisterschaft 1965 wurde er als bester Torhüter des Turniers
ausgezeichnet
Eines seiner besten Spiele im Nationaltrikot
war der 1-0 Sieg der Tschechoslowaken gegen
Kanada in der Vorrunde des
Canada Cups 1976, bei dem Dzurilla 29 Schüsse auf sein Tor
abwehrte und einen Shutout feiern konnte. Neben Dzurilla
spielten weitere hochklassige Cracks in den Reihen der
Garmischer: Die Nationalspieler Ernst Höfer, Ignaz Berndaner,
letztjähriger "Eishockeyspieler des Jahres" und Franz Reindl. Es war
klar, dass es für den DSC nichts zu gewinnen gab. Dennoch
verlief der Auftakt vor 2000 Zuschauern ernüchternd. Die
Rießerseer demonstrierten zwei Drittel lang perfektes Eishockey,
waren dem DSC in allen Belangen überlegen, deckten
schonungslos deren Schwächen auf und siegten überlegen mit 14:1.
Den Ehrentreffer erzielte der wieder einmal beste Spieler der
Deggendorfer Jim Setters.
DSC - ESV Kaufbeuren 4:6:
Deutlich verbessert zeigte
sich der DSC im zweiten Vorbereitungsspiel gegen den
Bundesligaabsteiger ESV Kaufbeuren. In einem
abwechslungsreichen Spiel, in dem der DSC eine Reihe guter
Chancen hatte, sie aber leider nicht konsequent genug
nützte, lag der ESV Kaufbeuren drei Minuten vor Schluss mit
5:4 in Führung. In dieser entscheidenden Phase konnte
Sochatzky einen Penalty nicht verwandeln. Deggendorf nahm
dann den Torwart heraus und fing sich postwendend ein empty net goal ein. Endstand damit 4:6.
1500 Zuschauer sahen das Vorbereitungsspiel
DSC - ESV Kaufbeuren
DSC - EHC München 0:5:
Spätestens nach diesem Spiel, in
dem die Mannschaft eine enttäuschende Leistung bot, vor allem
die Sturmreihen, denen es nicht einmal gelang, den Puck im
gegnerischen Tor unterzubringen, wussten die Deggendorfer, welch
scharfer Wind ihnen in der II. Liga entgegen wehte. Die Zeit der
hohen Siege war offensichtlich vorbei. Erst im letzten Drittel
wirkte offenbar eine Kabinenpredigt, denn wenigstens dieses
Drittel konnte man einigermaßen offen gestalten. Letztendlich
unterlag die Mannschaft verdient mit 0:5.
DSC - EC Köln 4:8:
Es folgten weitere
Vorbereitungsspiele:
Ein Sieg ohne
Glanz mit 3:2 über den EV Regensburg, und ein
Achtungserfolg mit nur 1:3 gegen Spartak Prag.
Der Donaupokal:
Mit einem
sensationellen 9:6 gegen den Wiener EV, einem überraschenden 9:6
gegen den von dem früheren, lange Zeit beim EV Landshut
spielenden, tschechischen Weltklasseverteidiger Rudi Hajtmanek
trainierten TSV Straubing und einem 6:2 über den EV Regensburg
gewann der DSC überlegen den Donaupokal.
Der DCS
überzeugte nicht nur in kämpferischer Hinsicht, auch die
Mannschaftsteile harmonierten immer besser miteinander. Trainer
Kurt Schloder hatte offensichtlich die Idealbesetzung gefunden.
Das Abenteuer
II. Liga konnte begonnen!
III. Die Doppelrunde Saison
1979/80 - Vorrunde: Start 7. September 1979
Freitag, 21. September:
DSC - SG Nürnberg 8:2
Freitag 28. September:
DSC - EHC Essen 3:2
Deggendorf
gewann in einer kampfbetonten, aber äußersten fairen
Partie, in der die Niederbayern keine einzige Hinausstellung
hinnehmen mussten, etwas glücklich auch das zweite Spiel gegen
den vom früheren Trainer des DSC Fred Holger betreuten EHC Essen
und sicherte sich damit eine gute Ausgangsposition für die
nächsten schweren Spiele.
Kurios aus diesem Spiel das Tor des
quirligen, konstant stark spielenden Martin
Erhard zum 3:1. Er nahm kurz vor der blauen
Linie die flatternde Scheibe an und
schlenzte sie gekonnt hoch, über die
Querträger der Beleuchtung hinweg. Der Puck
verschwand im Dunkel für Zuschauer und
gegnerischen Torwart nicht mehr sichtbar,
bis er zu dessen Entsetzen und zur Freude
der Zuschauer, aus dem Dunkel
kommend, auf seinen Rücken und von dort ins
Tor fiel.
Hier ein Foto des "Kunstschützen":
Freitag, 5. Oktober:
EHC München - DSC 3:6:
Nach zwei
Auftaktniederlagen gegen Essen und Nürnberg schwammen dem EHC
München langsam die Aufstiegshoffnungen davon, denn auch gegen den
frisch aufspielenden Neuling aus Deggendorf bezogen die
verkrampft agierenden Münchener vor 1400 Zuschauern (davon gut
1000 Anhänger der Gäste!) eine bittere 3:6 Niederlage, obwohl
sie in der Vorbereitungsphase diesen Gegner bereits zweimal
besiegt hatten. Der EHC, der mit mehreren Ersatzspielern
antreten musste, vermisste besonders den Star-Torhüter Jiri Holecek, da sein Vertreter Schieckenrieder eine äußerst schwache
Figur machte.
Sonntag, 7. Oktober:
DSC - EV Landsberg 6:4:
Freitag, 12. Oktober:
TSV Straubing - DSC 3:1:
Länderspielstimmung herrschte in Straubing beim Lokalderby gegen
Deggendorf. 6500 (!)
Zuschauer bedeuteten nicht nur für
Straubing sondern auch für die zweite Bundesliga Rekordbesuch.
Die Fans brauchten ihren Besuch nicht zu bereuen, denn sie
sahen eine hochklassige Partie die Straubing mit 3:1 (1:1, 2:0,
0:0) für sich entschied. Spiel entscheidend waren wieder einmal
die Laycock-Brüder, nicht nur wegen ihrer Tore, sondern weil sie
wesentlich mehr Spielanteile verbuchten als Raddatz, Hindmarch
und Setters. Besonders Raddatz und Hindmarch konnten sich der
Bewachung ihrer Straubinger Kontrahenten meist nur durch üble
Fouls entziehen. Durch den Sieg tauschte Straubing mit
Deggendorf den Tabellenplatz und war nun Dritter hinter
Schwenningen und Kaufbeuren, Deggendorf Vierter. Tore: 1:0 (10.) B.Laycock, 1:1 (15.) Raddatz (Maurer), 2:1 B.Laycock (R.Laycock),
3:1 (R.Laycock, Eibe).
Die famosen
Laycock-Brüder
Sonntag, 14. Oktober:
DSC - ESV
Kaufbeuren 1:6:
Freitag, 19. Oktober: DSC -
ERC Schwenningen 1:4:
Deggendorf
steckte nach der dritten Heimniederlage offenbar in einer Krise,
an der einen nicht geringen Anteil die Stürmer hatten. Sie
versiebten reihenweise die besten Chancen. Aus den vielen
Tormöglichkeiten, die für zwei Spiel gereicht hätten, entsprang
nur ein einziger Treffer. Trainer Kurt Schloder war ratlos.
Einige Akteure machten einen übertrainierten Eindruck und
verzettelten sich in fruchtlosen Einzelaktionen. Besonders
glücklos Toni Brenner, der serienweise Chancen vergab. Ganz
anders die Gäste, die auf allen Positionen gleich stark besetzt
waren und eine homogene Einheit bildeten. So kam es nicht von
ungefähr, dass der ERC an der Tabellenspitze stand.
Sonntag, 21. Oktober: EC Bad Tölz - DSC 3:3:
Ein
glücklicher Punktgewinn für den DSC vor 948 Zuschauern, den die
Isarwinkler verschenkten nach einer 3:1 Führung nach dem zweiten
Drittel noch einen greifbaren Heimsieg. Die Deggendorfer
stellten sich als sehr harte Mannschaft in Tölz vor, deren
übertriebene Härte der sehr schwache Unparteiische Ondertoller
(München) meistens durchgehen ließ und damit der Schiedsrichter
den Tölzern mehr als der Gegner "den Zahn" zog (so die Tölzer
Presse). Tore: 1:0 (7.) Hindmarch, 1:1 (19.) Schreindl (Reiter),
2:1(31.) Paulus, 3:1 (38.) Olds, 3:2 (51.) Nominikat, 3:3
(55.) Nominikat
Freitag, 26. Oktober: DSC - Herne 10:4:
Für die
Sensation sorgte an diesem Spieltag der EHC Essen, der beim ERC
Schwenningen 6:1 gewann und diesen damit von der Tabellenspitze
verdrängte
Mittwoch, 31. Oktober:
SG Nürnberg - DSC 4:5:
Deggendorf
gewann zwar nur knapp, aber verdient. Das Ergebnis spiegelte
nicht die Überlegenheit der Gäste wieder, denn die Franken kamen
erst in den Schlussminuten infolge Nachlässigkeiten der
Gästeabwehr zu zwei weiteren vermeidbaren Treffern.
Freitag, 2. November:
EV Regensburg - DSC 3:6:
Freitag, 9. November:
ESV Kaufbeuren - DSC
2:4
Sonntag, 11. November: DSC
- EC Bad Tölz 6:4
Freitag, 16. November:
EV
Landsberg - DSC 2:4:
Obwohl der
Gastgeber vor 800 Zuschauern zunächst mit 2:0 in Führung ging,
übernahmen die Schloder-Schützlinge mit zunehmender Spieldauer
das Kommando und gaben das Heft bis zum Schluss nicht mehr aus
der Hand. Die Deggendorfer wirkten spielerisch gereifter und
hatten auch in technischer Hinsicht ein klares Plus. Als
Torjäger, wie in früheren Zeiten, entpuppte sich endlich wieder
Rick Hindmarch, der drei Alleingänge kaltschnäuzig verwandelte.
Das weitere Tor erzielte Toni Brenner.
Sonntag, 18.November:
DSC
- EV Regensburg 5:2:
Die
Deggendorfer begannen nervös und lagen nach dem ersten Drittel
sogar mit 0:1 im Rückstand. Eine klare Leistungssteigerung im 2.
Drittel brachte aber dann gegen die konditionell stark
abbauenden Regensburg den letztlich klar verdienten Sieg. Damit
setzte sich der DSC für alle völlig überraschend an die
Tabellenspitze vor dem EC Bad Tölz, dem ESV Kaufbeuren und dem
TSV Straubing. Auf den Plätzen fünf und sechs folgten der ERC
Schwenningen und der Favorit EHC München. War ursprünglich nur
das Ziel Ligaerhalt ausgegeben, so sah sich der Verein jetzt
unerwartet vor einer völlig neuen Situation.
Freitag, 23. November:
DSC - EHC München 1:5:
In einem
streckenweise hervorragenden Eishockeyspiel mit hohem Tempo,
gekonnten Spielzügen und herausragenden Torhüterleistungen
musste Deggendorf eine unverdient hohe Niederlage hinnehmen. Mit
ausschlaggebend war vor allem, dass Torjäger Rick Hindmarch
schon in der 3 Minute nach einem nicht einmal geahndeten üblen
Stockfoul am Auge verletzt wurde und ausscheiden musste und dass
trotz vieler Torchancen nur zwei Pfostenschüsse heraussprangen,
aber kein Tor fallen wollte, weil Holecek wieder einmal seine
Klasse aufblitzen ließ und alles hielt, was auf sein Tor zukam.
Im Gegenteil, die Münchner gingen durch einen glücklichen
Treffer in Führung. Die Deggendorfer waren geschockt und mussten
das zweite Tor hinnehmen. Nach einem vielumjubelten 1:2
Anschlusstreffer von Maurer nach einem herrlichen Solo keimte
nochmals Hoffnung auf. Aber nach einem neuerlichen
vermeidbarer Treffer und zu allem Unglück auch noch einem
Eigentor, war die Moral der Einheimischen endgültig gebrochen.
Den Unterschied zum vom DSC in München noch 6:3 gewonnen Spiel
machte nicht zuletzt der Teufelskerl Jiri Hokecek, der in
München fehlte.
Sonntag, 25. November:
EV Herner - DSC 3:3:
Nach einem
mittelmäßigen Spiel auf beiden Seiten vor 2200 Zuschauern
reichte es für den DSC nur zu einem 3:3, obwohl er nach zwei
Drittel noch mit 3:1 führte. Eine Eine Non-Stop-Super-Show bot
auf Herners Seite der Kanadier Greg Neeld, der ohne Pausen
durchspielte und zum Abschluss noch einige Soli bot, die alleine
das Eintrittsgeld wert waren. "An dem Mann können sich unsere
Spieler ein Beispiel nehmen, nur wegen ihm haben wir einen Punkt
abgegeben", meinte Deggendorfs Trainer Kurt Schloder. Die Tore:
0:1 (16.) Maurer, 1:1 (18.) Neeld, 1:2 (22.) Maurer, 1:3 (30.)
Sochatzky (Setters), 2:3 (51.) Bongers ((Roes/Jochinke), 3:3
(51.) Schnitzler.
Freitag, 30. November:
ERC Schwenningen - DSC 3:4:
Durch diesen
hart erkämpften 4:3 (0:1, 2:2, 2:0) Erfolg vor 3800 Zuschauern,
mit zwei Toren von Sochatzky und je eines von Raddatz und
Brenner, untermauerte der DSC seinen 2. Platz in der Tabelle
hinter Kaufbeuren, das beim EC Bad Tölz gleichzeitig 6:1
gewannen. Schwenningen mit dem wieder herausragenden Kapitän Maly
hatte einen blenden Start und führte nach dem ersten Drittel
verdient mit 1:0 und hatte auch im zweiten Drittel noch leichte
Vorteile. Nach dem 3:1 schien die Vorentscheidung gefallen, doch
der Anschlusstreffer noch kurz vor Drittelende gab den
Deggendorfern den nötigen Auftrieb für das Schlussdrittel.
Dieses begann der DSC mit einer enormen Temposteigerung und
verwirrenden gekonnten Angriffskombination. Angetrieben von dem
überragenden Setters, fuhren Sochatzky, Maurer, Brenner und
Hindmarch Angriff um Angriff. Schwenningen konnte den Druck
spielerisch nicht mehr standhalten und versuchte sich durch eine
brutale Spielweise zu retten. Am schlimmsten erwischte es
dadurch Hans, der durch einen Stockschlag ins Gesicht eine
Kieferverletzung erlitt und vier Zähne verlor.
Sonntag, 2. Dezember: DSC - TSV Straubing 7:3:
Sonntag, 9. Dezember:
EHC Essen - DSC 7:4:
Samstag,
15. Dezember:
DSC - RSC Bremerhaven 5:5:
Samstag, 22. Dezember:
RSC Bremerhaven - DSC 12:9:
RSC
Bremerhaven - DSC 12 :9
VII. Der DSC in der II. Bundesliga
-
Rückrunde:
I. Kurzer Rückblick auf die
Vorrunde:
Zuschauer:
Insgesamt kamen 285 220 Zuschauer in die
Eishallen. IM Schnitt kamen je Spiel 2160 Zuschauer. In der
Tabelle führte Essen mit 41 500 Zuschauern, im Schnitt
3770 je Begegnung, 2. RSC Bremerhaven 36 300/3300, 3. ERC Schwenningen 36 100/3280, 4. Deggendorfer
SC 34 700/3150, 5. TSV Straubing 33 000/3000. Schlusslicht SG
Nürnberg 6810/620. Die größte Zuschauerkulisse gab es beim Derby
Straubing - Deggendorf mit 6500 Besuchern, im Rückkampf in
Deggendorf wurden 5000 Besucher gezählt. Die wenigsten Besucher
nämlich nur 370 sahen die Begegnung SG Nürnberg gegen den EHC
Essen.
Erfolgreichste Spieler:
Robin Laycock, TSV
Straubing mit 52 Treffern, Kenneth Brown, ESV Kaufbeuren
mit 42 Toren, Bob Laycock, TSV Straubing mit 40 Treffern, Tarves,
EHC Essen mit 31
Treffer, Heckelmüller, ESV Kaufbeuren und Rick Hindmarch,
SC Deggendorf, mit je 29 Toren.
Strafbankkönige:
ERC Schwenningen 425 Strafminuten plus zwei
Matchstrafen, Deggendorfer SC 387 Minuten zuzüglich 50 Minuten
Disziplinarstrafe, TSV Straubing 374 + 40. Dass aber nicht Härte
zum Erfolg führt, dokumentierte der ESV Kaufbeuren, denn die
Allgäuer kassierten mit nur 216 Strafminuten die mit Abstand
wenigsten Strafzeiten.
II. Start der Rückrunde
Freitag, 4. Januar 1980:
EHC Essen - DSC 5:6
In einer mitreißenden,
kampfbetonten aber fairen Partie Auseinandersetzung, einer
echten Werbung für den Eishockeysport, hatten die Donaustädter
einen glänzenden Rückrundenstart, denn sie nahmen, beide Punkten
mit nach Hause. Ein Sonderlob verdiente sich wiederum die erste
Sturmreihe, in der sich insbesondere Maurer durch spiel
entscheidende Vorlagen auszeichnete, während die Abwehrreihen im
Hexenkessel von Essen kühlen Kopf bewahrten und damit wesentlich
zum insgeheim erhofften, aber doch etwas überraschenden Erfolg
beitrugen.
Sonntag, 6. Januar:
DSC - Bremerhaven 3:2:
Mit diesem Sieg über einen
unbequemen Gegner, der im ersten Drittel sogar mit 2:1 in
Führung gegangen war, erkämpfte sich der DSC Rang 2 in der
zweithöchsten deutschen Eishockey-Spielklasse zurück, eine
glänzende Leistung des Neulings. Die abwechslungsreiche Partie
erreichte ihren Höhepunkt im letzten Drittel. Raddatz glich zum
2:2 aus. Dann versagte der wieder einmal schwache Schiedsrichter
Ondertoller den Einheimischen einen klaren Penalty. Als
Hindmarch dann in der 59. Minute im Nachschuss das
erlösende 3:2 gelang, protestierten die Bremerhavener, weil
ihrer Meinung nach zu diesem Zeitpunkt die Zeitnahme ausgefallen
war. Nach einer fünfzehnminütigen Unterbrechung und heftigen
Diskussionen wurde das Tor von dem auch hier nicht sicher
wirkenden Schiedsrichter Ondertoller anerkannt. Die
Bremerhavener legten gegen die Wertung Protest ein.
Freitag, 11. Januar:
DSC - EV Regensburg 14:3:
Nach einer 2:0 Führung wurde es
den Schloder-Schützlingen doch zu bunt und sie gingen noch im
ersten Drittel 3:2 in Führung. Im Drittel boten sie dann
Eishockey wie aus dem Lehrbuch. Die Tore fielen wie reife
Früchte, denn besonders die erste Sturmreihe mit Hindmarch (4
Tore),
Raddatz (5 Tore) und Maurer (1 Tor) wirkte wie aufgezogen.
Obwohl im letzten Drittel alles auf den Ex-Regensburger Gustl
Martin abgestimmt war gelang es ausgerechnet ihm nicht, einen
Treffer gegen seine ehemaligen Kameraden zu erzielen.
Sonntag, 13. Januar:
EV Herne - DSC 4:4:
Gegen den, unter anderem wegen der
Wiederaufnahme des zunächst wegen Scheiterns der
Vertragsverhandlungen ausgeschiedenen Kanadiers Greeg Neelds, wieder erstarkten EV Herner erreichte der DSC ein
letzendlich leistungsgerechtes 4:4. Sie erinnern sich, dass im
Vorspiel am 25. November 1979, das ebenfalls unentschieden mit
3:3 endete, auf
Herner Seite dieser Greg Neeld eine Non-Stop-Super-Show bot,
ohne Pausen durchspielte und zum Abschluss noch einige Soli bot,
die alleine das Eintrittsgeld wert waren und von dem
Deggendorfs Trainer Kurt Schloder schwärmte: "An dem Mann hätten
sich unsere Spieler ein Beispiel nehmen können, nur wegen ihm
haben wir einen Punkt abgegeben". Und gerade dieser im Vorspiel
überragender Abwehrspieler machte in diesem Spiel zwei eklatante
Abwehrfehler, die jeweils zu Toren führten, davon eines in der
58. Minute, den Toni Brenner nahm das Geschenk dankbar an und
glich zum 4:4 aus. Ohne diese ungewöhnlichen Patzer hätte Herne
das Spiel wohl glatt gewonnen.
Freitag, 18. Januar:
SG Nürnberg - DSC 7:3:
In der bis
dahin schwächsten Saisonleistung, wobei einige Akteure, allen
voran Sochatzky, jeglichen Einsatz vermissen ließen und auch die
erst Reihe wieder in die alten Fehler verfiel, sich in
Einzelaktionen zu verzetteln, behielten die wieder erstarkten
Franken verdient beide Punkte.
Sonntag, 20. Januar:
DSC- EV Landsberg 5:3:
Der EV
Landsberg, allen voran deren überragende Torwart Eberle (früher
EV Augsburg), der die Deggendorfer Stürmer schier zur
Verzweiflung brachte und auch einen Penalty von Hindmarch hielt,
wehrte sich tapfer. Obwohl im hart umkämpften dritten Drittel
zweimal der Ex-Nationalspieler Ernst Köpf zuerst zum 2:2 und
dann zum 3:3 ausgleichen konnte, gewann der DSC am Ende durch
ein Tor von Hindmarch (Zuspiel Raddatz) und einen knallharten
Schuss von Verteidiger Pielmeier verdient 5:3.
Freitag, 25. Januar:
DSC - ESV Kaufbeuren 6:10:
Sonntag, 27. Januar:
TSV Straubing - DSC 6:8:
Mit einer
geschlossenen Mannschaftsleistung, aber auch auf Grund einer
überragenden Vorstellung vor allem von Setters in der Abwehr und
Hindmarch als Sturmführer der ersten Reihe, die dieses Mal das
Duell mit Straubings großen Trümpfen, den Gebrüder Laycock
klar für sich entschieden, nahm der DSC in einem hochklassigen
und vor allem in den Schlussminuten dramatischen Spiel -
Schiedsrichter Kirchner verhängte noch wenige Sekunden vor
Schluss einen Penalty gegen Straubing, den Maurer sicher zum
alles entscheidenden 8:6 verwandelte-, verdient zwei Punkte vom
großen Rivalen aus der Gäubodenstadt mit nach Hause.
Freitag, 1. Februar:
EHC München - DSC 7:3:
Sonntag, 3. Februar:
DSC - -ERC Schwenningen 4:6:
Freitag, 8. Februar:
EC Bad Tölz - DSC 4:3:
In einem zwar
guten Zweitligaspiel siegten die Tölzer beim dritten
Aufeinandertreffen in dieser Saison vor nur 509 Zuschauern etwas
glücklich mit 4:3 und feierten damit den ersten Erfolg gegen den
DSC. Stimmung kam in der riesigen, fast leeren Halle allerdings
erst im Mittelabschnitt nach einer Massenschlägerei unter den
Spielern auf.
Sonntag, 10. Februar:
DSC - EHC München
6:4:
Sonntag, 17. Februar:
EV Herne - DSC 3:5:
Greeg Neeld vereinigte also
offenbar alle Eigenschaften in sich, die nach landläufiger
Meinung ein "Kanadier auszeichnen". Sie erinnern sich: Am 25.
November1979 seine One-man-show, von der möglicherweise "Kurti"
noch heute schwärmt, am 13. Januar 1980 zwei Tore aber auch zwei
krasse Abwehrfehler und nun in dieser wüsten Keilerei der
Haupträdelsführer, wobei dabei wohl auch ein wenig Frust
mitspielte, weil er offenbar nicht recht ins Spiel kam und kein
Tor erzielte. Allerdings darf nicht übersehen werden, dass auch
Raddatz kein Kind von Traurigkeit war.
Freitag, den 29. Februar:
DSC -TSV
Straubing 5:2:
Sonntag, 2. März:
ERC Schwenningen - DSC
10 : 3:
Freitag, 7. März:
DSC - EC Bad Tölz 3:2:
Sonntag, 9. März:
EV Landsberg - DSC 1:1:
Das
Bemerkenswerteste des letzten Heimspieles der Landsberger, das
in ihrem "Freiluft"-Stadion, welches in der nächsten Saison
durch eine neue Eissporthalle ersetzt wurde, stattfand, waren
die schlechten äußeren Bedingungen. Abwechselnd Schneetreiben
und Regenschauer sowie zusätzlich schlechte Lichtverhältnisse
hemmten den Spielfluss und behinderten ganz eindeutig die daran
nicht gewohnten Gäste. So war es kein Wunder, dass schon in der
2. Minute die Gastgeber durch ein Tor ihres "Stars" Ernst Köpf
in Führung gingen. Die Lechstädter, die mit dem Mut der
Verzweiflung kämpften, den sie steckten tief im Abstiegskampf
und benötigten jeden Punkt, um auch im nächsten Jahr in der
neuen Eishalle Bundesligaeishockey bieten zu können,
beherrschten zwei Drittel lang klar die Szene, scheiterten aber
immer wieder an dem überragenden Thiel Keeper. Im dritten
Drittel nahm der DSC dann das Heft in die Hand und erzielte dann
auch in der 46 Minuten nach einer Dreierkombination mit
Hindmarch und Maurer den verdienten Ausgleichstreffer durch
Sochatzy.
Freitag, 14. März:
DSC - AG Nürnberg 9:4:
Dienstag, 18. März: EV
Regensburg - DSC: ? - leider keine Unterlagen!:
Freitag, 21. März:
ESV
Kaufbeuren - DSC 12 : 3:
Sonntag, 23. März:
DSC - EGHC Essen 3 : 7:
Freitag, 28. März: RSC
Bremerhaven - DSC 8:6 - das letzte Spiel Saison 1979/80:
IV. Saisonbilanz der II.
Eishockey-Bundesliga:
Die
Schlusstabelle:
1. |
ESV Kaufbeuren |
44 |
353:164 |
73:15 |
2. |
EHC 70 München |
44 |
231:119 |
64:24 |
3. |
ERC Schwenningen |
44 |
250:143 |
64:24 |
4. |
SC Deggendorf |
44 |
214:198 |
53:35 |
5. |
TSV Straubing |
44 |
241:201 |
53:35 |
6. |
EHC Essen |
44 |
235:220 |
51:37 |
7. |
EC Bad Tölz |
44 |
192:160 |
49:39 |
8. |
RSC Bremerhaven |
44 |
249:253 |
39:49 |
9.
|
SG Nürnberg |
44 |
161:295 |
27:61 |
10. |
EV Landsberg |
44 |
150:238 |
24:64 |
11. |
EV Herne |
44 |
171:299 |
20:68 |
12. |
EV Regensburg |
44 |
114:270 |
11:77 |
Der ERC Schwenningen schaffte zwar die
Punktgleichheit mit dem EHC München, doch der Aufstieg blieb ihm
versagt, da im direkten Vergleich bei 4:4 Punkten dieser mit
15:13 die Nase vorn hatte, sodass dieser den ESV Kaufbeuren ins
"Oberhaus" begleitete.
Noch einmal kam der direkte Vergleich in der
Tabelle zwischen Deggendorf und Straubing zum Tragen, wobei der
DSC mit 6:2 Zählern die Nase vorne hatte. Der vierte Platz, für
den Aufsteiger, ein hervorragendes Ergebnis, das nur wenige
erwartet hatten. Absteigen mussten der EV Herne und der EV
Regenburg.
zurück
Damit
beende ich meine Aufzeichnungen über
den Beginn des Eishockeysportes in
Deggendorf bis hin zum Aufstieg in die II.
Bundesliga. Ich wünsche mir, dass
sich jemand findet, der die weitere
Entwicklung - in die ich nicht mehr
eingebunden war - aufzeichnet. Soweit ich
mithelfen kann, tue ich dies gerne. Der
Eishockeysport ist zu schön, um einfach in
den Zeitungsarchiven zu vergilben.
Freuen würde ich mich, wenn ich weiteres
Material oder Anregungen erhalten würde,
auch über Kritik, die zur Verbesserung
dieser Seiten führt.
Ich hoffe, dass ich mit diesen sicher teils
wehmütigen Erinnerungen nicht nur den
"Alten" - die, die damals selbst
spielten und denjenigen, die damals
zuschauten- eine Freude bereiten konnte.
Viele von ihnen sind nicht mehr unter uns.
Unvergessen aber bleiben mir meine so
schrecklich jung verstorbenen
Mannschaftskameraden, mit denen ich
jahrelang in einem Angriff spielte:
Gierl
Franz
-links - geb. 1.April 1940 - verst. 18. März
1982
Fischer
Manfred
-rechts -geb. 5.März 1938 - verst.
20.November 1988
***
Der
Eishockeysport erlebt eine neue Blüte in
Deggendorf!
Deggendorf hat
wieder eine junge, zielstrebige, noch im Aufbau begriffene
Mannschaft, die ehrliches Eishockey bietet. Besonders
erfreulich ist, dass eine rührige und ihrer Verantwortung
bewusste Vorstandschaft keine
finanziellen Risken eingeht und um die
Wichtigkeit eigener Nachwuchsförderung weiß.
Nicht weniger als sechs Jugendmannschaft:
Kleinstschüler, Kleinschüler, Knaben,
Schüler, Jugend und Junioren, die mit
bemerkenswerten Erfolgen, auch in
teilweise hohen Ligen kämpfen, beweisen,
dass der Verein auf dem richtigen Weg ist.
Wenn Sie am aktuellen Eishockeygeschehen
interessiert sind, schauen sie einfach einmal vorbei
beim
Deggendorfer Schlittschuh Club
Es macht
wieder Spaß, Eishockey zuzuschauen, zu
erleben und mitzufiebern.
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Weiterführende Links:
www.dsc-nachwuchs.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Deggendorfer_SC
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